Durchseuchung oder totaler Lockdown: Diese beiden Strategien bleiben der Schweiz

Jede Epidemie verläuft anders. Zwei wichtige Grössen sind die Latenzzeit – wie lange geht es von der Ansteckung, bis man infektiös wird – und die Inkubationszeit: Wie lange geht es von der Ansteckung, bis man Symptome hat?

Aufgrund dessen versucht man, zwei Zahlen zu bestimmen. Den R0-Wert: Wie viele Gesunde steckt ein Infizierter an? Und die Generationszeit: Wie lange ist die mittlere Dauer, bis ein Infizierter weitere ansteckt? Von diesen Grössen hängt es ab, ob und mit welchen Massnahmen man das Virus unter Kontrolle bekommt.

Containment: Eingrenzen und Ausbreitung stoppen

Das Fenster, in dem ein Containment (räumliches und zeitliches Eingrenzen der Infektion) Erfolg hat, geht schnell zu. Anders als bei Sars-1 ist das neuartige Sars-CoV-2 ein heimtückisches Virus, bei dem sich Latenz- und Inkubationszeit um ein paar Tage überschneiden.

Womöglich kann man Sars-CoV-2 im Winter nur mit einem harten Lockdown eindämmen: Massenquarantäne, zu Hause bleiben, Öffentlichkeit runterfahren und Abriegelung, wie es im Osten gemacht wurde.

Mitigation: Der Versuch, die Überlastung abzuwenden

Infektionen verhindert man durch Reduktion der Kontakte. Masken, Contact Tracing und allenfalls prophylaktische Medikamente stoppen einen Ausbruch nicht, aber sie verlangsamen die Virus-Ausbreitung. Ist das Containment nicht geglückt, verfolgt man eine Folgenminderungsstrategie (Mitigation) mit dem Ziel, das Gesundheitssystem vor Überlastung zu schützen.

Welche Massnahmen dafür nötig sind, hängt von der Situation ab. Alle Infektionen lassen sich nicht mehr verhindern. Je mehr man von einem Virus weiss, desto besser die Entscheidungen.