E-Sports-Turnier: Fussball ganz ohne Torjubel

160 Teilnehmer aus der ganzen Schweiz haben sich für das erste Fifa18 Turnier im Grand Casino Luzern angemeldet. Aufgeteilt in 5er-Gruppen spielten sie gegeneinander. Nur die besten Zwei pro Gruppe kamen weiter. «Die haben wir dann jeweils in einen Topf eins und einen Topf zwei geworfen und so die Gegner ausgelost», erklärt Sasha Gasser des Vereins RoyalCup. Der Verein organisierte das Turnier zusammen mit dem Grand Casino Luzern. «Nach den Gruppenspielen folge die K.o.-Phase», erklärt Gasser. Wie der Name sagt, schaffte es da jeweils nur der Gewinner einer 12-minütigen Partie eine Runde weiter, bis sich die zwei Finalisten gegenüber standen.

Beim Betreten des grossen Panoramasaals im hinteren Teil des Casinos fällt vor allem eines auf: Die Abwesenheit von weiblichen Teilnehmenden. Zwar blitzen eine, zwei Frauen zwischen all den Männern hervor. Keine von ihnen hält jedoch eine Playstation-4-Spielkonsole in den Händen – die anwesenden weiblichen Personen sind Zuschauerinnen. «Sie kommen, obwohl sie eigentlich gar nicht so grosse Freude haben, dass ihre Partner gamen», sagt Sasha Gasser und lacht. Vor 30 Bildschirmen sind die Spieler verteilt, so gibt es kaum Wartezeiten. «Die Infrastruktur für das Turnier hat das Casino zur Verfügung gestellt», erklärt Diemo Kästner, Sozialkonzeptverantwortlicher. Die Organisation sei aber ganz in den Händen des RoyalCup gelegen. Weitere Turniere sind laut Gasser in Planung.

Ruhe und Konzentration
Ganz entgegen des klischeehaften, nervösen bis aggressiven Gamers sitzen die Jungs in Luzern extrem konzentriert vor den Bildschirmen. Geredet wird kaum. Teilnehmer Mark Berisha aus Dallenwil meint: «Die Leute sind unglaublich ruhig und spielen fair.» Vor und nach einem Spiel schütteln sich die Gegner freundschaftlich die Hände. Für den 22-Jähringen ist es nicht die erste Teilnahme an einem E-Sports-Event: «Mein Cousin und ich machen das hin und wieder. Wir waren schon in Basel und Zürich.» Seine Gewinnchancen schätzt er ordentlich ein: «Bis ins Viertelfinal sollte es schon reichen.» Andere geben sich da weniger selbstbewusst. Vuk Djordjevic aus Basel meint: «Meine Chancen, hier zu gewinnen, sind gleich Null.» Es sei das erste Mal, dass er an einem solchen Turnier mitspiele.

Dem Sieger winkte am Sonntag ein Preisgeld von 2000 Franken. 700 Franken gingen an den Zweitplatzierten und 300 an den Dritten.