EHC Olten AG schreibt Verlust von 400’000 Franken – grosszügige Verwaltungsräte wenden Kollaps ab

Präsident Marc Thommen mag sich noch gut an eine Verwaltungsrats-Sitzung erinnern, an welcher darüber diskutiert wurde, wie man den EHC Olten weiterführen sollte. Das war bereits vor über einem Jahr. Heute Montagabend schloss die EHC Olten AG mit der 19. ordentliche Generalversammlung im Hotel Astoria eine schier endlose Zeit mit zahlreichen wirtschaftlichen Tiefschlägen in der Buchhaltung ab.

Konkret haben sich in den vergangenen Jahren etliche Altlasten angehäuft, die bereinigt werden mussten. Mit dieser Bereinigung und dem Erschaffen einer gesunden Basis will der EHCO nun einer erfolgreichen Zukunft entgegensehen. Das Geschäftsjahr 18/19 wird mit einem Verlust von 400’000 Franken abgeschlossen. Dieser Verlust stammt zum grössten Teil aus Wertberichtigungen im Bereich Debitoren-Ausstände sowie dem verlustreichen Abbau eines stolzen Betrages der Währung «WIR».

Dank eines Verzichts von Darlehensgebern konnte ein noch deutlich grösseres Defizit verhindert werden. Konkret verzichten grosszügige Verwaltungsräte und dem Verwaltungsrat nahe stehende Partner auf nicht weniger als 750’000 Franken. Sie haben nebst Sponsoring-Beträgen bereits weit über eine Million Franken in die AG eingeschossen und erfüllen ihr Amt ohne Entgelt.

Unter dem Strich hätte der EHC Olten einen Verlust von 1,1 Millionen Franken eingefahren. Präsident Marc Thommen sprach an der Generalversammlung deutliche Worte und bedankte sich gleichzeitig bei seinen Verwaltungsratskollegen: „Ohne diese Liquiditätszuschüsse und grosszügigen Verzichten würde es den EHC Olten in der heutigen Form nicht mehr geben und das Schweizer Eishockey wäre um eine gewichtige Attraktion ärmer.“ 

Mannschaftsbudget massiv gekürzt, Ziele bleiben hoch

Die Altlastenbereinigung hatte, wie bereits vermeldet, bereits starke Auswirkungen auf die 1. Mannschaft. Im Hinblick auf die neue Saison wurde das Budget für das Profiteam gegenüber dem Vorjahr um 500’000 Franken reduziert. Trotz dieser straffen Vorgabe ist es Sportchef Marc Grieder gelungen, eine sehr kompetitive Mannschaft zusammenzustellen. Sportlich soll der Verein deshalb keine grossen Veränderungen zu spüren bekommen. «Es bleibt unser Ziel, eine führende Rolle in der neuen Meisterschaft zu spielen», sagte Marc Thommen. Konkret wurde als sportliche Zielvorgabe die Qualifikation für den Playoff-Final definiert.

Neben dem Eis soll der Fokus auf der Festigung der neuen Strukturen und der Stabilisierung der Finanzen liegen. Zudem liegt dem EHC Olten am Herzen, den Aufbau einer nachhaltigen Nachwuchsabteilung seriös und kontinuierlich weiterzuführen. Überhaupt will der EHC Olten den Blick in die Zukunft richten. Der Verwaltungsrat weist darauf hin, dass die längst eingeläutete Umbruchphase auch im Geschäftsjahr 19/20 stark fordernd sein wird.

Trotz turbulenten Zeiten haben sich denn alle sieben Verwaltungsräte (Präsident Marc Thommen, Max Feuz, Fabian Aebi, Rolf Riechsteiner, Jürg Brupbacher, Yannick Erb, Christian Werner) zur Wiederwahl gestellt – ein gutes Signal. Sie wurden denn auch von den EHCO-Aktionären unter grossem Applaus einstimmig im Amt bestätigt.

EHC Olten AG:


Kennzahlen 2018/19
Betriebsertrag: 5 753 000
Materialaufwand: 161 000
Personalaufwand: 4 075 000
Übriger Betriebsaufwand: 2 152 000
Abschreibungen: 153 000
Finanzaufwand: 18 000
Ausserordentlicher Aufwand: 315 000
Ausserordentlicher Ertrag: 726 000
Jahresverlust: 400 000