EHC Olten: Die Rückkehr des Ungestümen

«Ich bin überzeugt, dass er mit seinen läuferischen Fähigkeiten, seiner Spielübersicht, seiner Toughness, dem Ungestümen, Wilden auf die arrivierten Spieler Druck ausüben wird. Wir werden Freude an ihm haben.» So tönte es aus dem Mund des EHCO-Sportchefs Marc Grieder, als er gebeten wurde, die Qualitäten von Neuzuzug Dominic Weder zu beschreiben. Nun sind erst drei Runden gespielt, doch das, was man vom 21-jährigen Rheintaler bisher gesehen hat, entspricht genau dem, was man sich von ihm versprechen durfte. Zusammen mit Esbjörn Fogstad Vold bildet er eine Flügelzange, die jedem Gegner Kopfzerbrechen bereitet. Nicht nur wegen der Wucht, die die beiden aufs Eis bringen, sondern auch wegen ihrer Torgefahr. Beim 6:3-Sieg gegen Langenthal schnürte Weder einen Doppelpack und zeigte, dass er für den verjüngten EHCO eine echte Verstärkung sein kann.

Eine ganz spezielle Affiche für den Neo-Oltner

Heute nun steht für Weder eine ganz spezielle Affiche auf dem Programm. In La Chaux-de-Fonds trifft er auf einen Grossteil seiner letztjährigen Teamkollegen. Der ehemalige Davoser Junior war in der vergangenen Saison an die Neuenburger mittels B-Lizenz ausgeliehen. Beim Spitzenteam im Neuenburger Jura sammelte er erste Erfahrungen auf Swiss-League-Niveau. Ursprünglich hatte er vom damaligen HCD-Headcoach Arno Del Curto einen Vertrag für die National League erhalten. Doch eine Hüftverletzung, die er sich im August 2018 zuzog, machte Weder einen Strich durch die Rechnung. Als er im November wieder gesund war, folgte der Wechsel nach La Chaux-de-Fonds. «Am Anfang war es für mich als jungen Spieler in einer fremdsprachigen Region nicht einfach. Aber ich wurde hervorragend aufgenommen und fühlte mich schnell wohl», erinnert sich Dominic Weder.

Der Kontakt mit Olten ergab sich recht früh. «Ich wollte nach Ablauf des Vertrags mit dem HCD versuchen, in der Swiss League Fuss zu fassen. Olten hat mit mir das Gespräch gesucht. Dass der EHCO ein Traditionsklub ist, der auch ambitioniert ist, hat mir sehr gefallen.»

Nun kommt es also zum Aufeinandertreffen mit seinem ehemaligen Klub. Der letztjährige Playoff-Finalist ist allerdings mit drei Niederlagen in drei Spielen miserabel in die neue Saison gestartet und steht gegen den EHCO bereits unter Erfolgsdruck. «Uns darf das nicht interessieren. Wir müssen uns auf unsere eigene Leistung konzentrieren», so Weder.

 

Vom SCL darf eine Reaktion erwartet werden

 

Der SC Langenthal will heute eine Reaktion zeigen, verspricht Verteidiger Yves Müller. Die Niederlage gegen Kloten am Dienstag sei sehr ärgerlich gewesen, mit etwas mehr Cleverness wäre ein Sieg möglich gewesen, so der 30-Jährige: «Wir hatten schlicht und einfach zu viele Turnovers an den blauen Linien. So kann man kein Spiel gewinnen.» Gegen Thurgau erwarten die Oberaargauer, dass sie die Scheibe öfter besitzen und deshalb auch mehr kreieren können. Bleibt die Fehlerquote aber hoch, hilft das kaum weiter. Entsprechend will sich Müller gerade auf die beiden blauen Linien besonders konzentrieren. «Thurgau war in der letzten Saison im Halbfinal. Ich schätze sie als einen Gegner auf Augenhöhe ein», erklärt der SCL-Verteidiger. Heute will der SCL mehr Druck auf das gegnerische Tor aufbauen und weniger «nur drumherum fahren. Wir müssen direkter sein im Weg nach vorne. Das hat gegen Kloten oft gefehlt.»

Nach je einem Sieg (Kloten) und einer Niederlage (Sierre) in der Verlängerung sowie einer Pleite (Winterthur) steht Thurgau derzeit einen Rang hinter dem SCL. Für Gelb-Blau ist das also ein Must-Win-Game, um sich in den oberen Playoff-Plätzen etablieren zu können. Orientieren dürfen sich die Oberaargauer leistungstechnisch unter anderem an der eigenen Boxplay-Statistik. In Unterzahl haben sie in den bisherigen drei Spielen noch kein Tor kassiert. Ob die Weste auch gegen das bisher zweitschlechteste Powerplay sauber bleibt? (ryl)