EHC Olten: Von Aussetzern und kuriosen Strafen

Der EHC Olten tut sich gegen die Liga-Aussenseiter weiterhin schwer und geht beim 3:6 in Winterthur erstmals in diesem Jahr als Verlierer vom Eis.

16 Punkte in 15 Spielen liess Olten in der Qualifikation gegen die fünf Liga-Aussenseiter Thurgau, EVZ Academy, GCK Lions, Winterthur und Biasca Ticino liegen. Die Aussetzer gegen ebendiese Teams wiederholen sich häufig in einer Phase, in der die Powermäuse gegen die Topklubs begeistern und gewinnen, um dann in den vermeintlichen Pflichtspielen eine schwache Leistung abzuliefern. Das mag das EHCO-Umfeld im Hinblick auf die Playoffs nachdenklich stimmen, zumal die Oltner mit dem Erreichen des Zwischenziels Qualifikations-Platz 1 oder 2 wohl in den Playoffs auf eines dieser Teams treffen werden.

Warum zeigen die Powermäuse nicht auch in diesen Partien ihr wahres Gesicht? Verteidiger Chris Bagnoud kennt auch nach der 3:6-Packung beim EHC Winterthur das Rezept nicht: «Wüssten wir es, hätten wir es natürlich längstens korrigiert, wir sind nur rumgekurvt und haben unsere Chancen nicht genutzt.»

Der EHCO zauberte noch einen Start nach Mass aufs Eis. Schnell stand es mit den Toren von Horansky und Gervais 2:0. Es folgte eine Aneinanderreihung von individuellen Fehlern. Cason Hohmann heimste eine 2- plus 10-Minutenstrafe wegen Checks gegen den Kopf ein. Mit dieser ersten Powerplaysituation spielte sich der Underdog in einen Rausch und belohnte sich 39 Sekunden vor der ersten Pause für eine kämpferische Leistung ein erstes Mal. Zum 2:2 kam Winterthur mit einem Powerplaytor (35.), das der EHCO wegen eines Wechselfehlers verschuldet hatte. Sekunden später kamen sich Horansky und Gerber in der Offensive in die Quere und verloren die Scheibe, was Winterthurs Wieser mit dem Gegenstoss eiskalt ausnutzte.

Danach erwiesen Heughebaert/Zanatta dem Team einen Bärendienst, als sie die Scheibe vertändelten und Olten mit dem 2:4 den 100. Saison-Gegentreffer kassierte, ehe am Ende das 3:6 feststand. 

Kuriose Hohmann-Strafe


In der 26. Minute im Spiel Olten gegen Winterthur geschah etwas Kurioses, das auf Schweizer Eis äusserst selten vorkommt. Selbst Trainer Chris Bartolone nahm es kaum zur Kenntnis: Cason Hohmann wurde in der 14. Minute für einen Check gegen den Kopf mit einer 2-plus 10-Minutenstrafe wegen Checks gegen den Kopf bestraft. Doch diese Strafe verbüsste Hohmann letztlich in über 20 effektiven Spielminuten. Denn läuft die 10-Minuten-Disziplinarstrafe ab, darf der bestrafte Spieler erst wieder beim nächsten Unterbruch aufs Eis zurückkehren. Doch dieser Unterbruch wollte im Fall Hohmann ab der 26. Minute einfach nicht erfolgen und so verweilte der EHCO-Topskorer fast zehn weitere Spielminuten auf der Strafbank, ehe er wieder eingreifen durfte. Hätte EHCO-Trainer Chris Bartolone die Spieler in diesem Fall nicht zu einem Unterbruch drängen sollen, um ihren Topskorer zurück in den eigenen Reihen zu haben? Wir wollen es genauer wissen und fragen nach Spielende den EHCO-Trainer: „War das wirklich so lange?“, fragt er skeptisch und meint daraufhin: „Man kann es immer auf zwei Seiten sehen. Schiessen wir in dieser Phase ein Tor, erübrigt sich die Frage“, sagt Bartolone und ergänzt fragend: „Ohnehin: Wie wollen Sie einen Unterbruch erzwingen? Sollen wir ein Icing spielen, um die Gefahr eines Gegentreffers willentlich vor unserem Tor zu haben?“