Ein Bär mit vielen «Bärli» auf grosser Fahrt

Räbis Wäg a Unspunnen-Schwinget (3/10) Der Uerkner Patrick Räbmatter ist als Lastwagenchauffeur unterwegs.

«Haribo macht Kinder froh und den ‹Räbi› ebenso.» Die Konstellation Patrick Räbmatter – «Gummibärlitruck» passt wie die Faust aufs Auge. «Diese Firma ist einer unserer grössten Kunden», sagt der 25-jährige Neu-Eidgenosse, der einer von 65 Angestellten in dem von seinem Vater geführten Familienbetrieb in Uerkheim ist, «und ja, ich habe sehr gerne ‹Gummibärli›.»

Nach der Lehre als Mettalbaupraktiker und der Rekrutenschule heuerte der Uerkner bei der Räbmatter AG an. Seither ist er abwechslungsweise als Disponent und Lastwagenchauffeur im Einsatz. «Der Arbeitstag als Disponent beginnt um 7.30 Uhr», sagt Patrick Räbmatter, «wir teilen die Fahrten ein und schauen, dass die Chauffeure genug Arbeit haben. Wenn ich am Fahren bin, muss ich jeweils etwas früher aufstehen.» Die reine Arbeitszeit schätzt der Schwinger pro Woche auf etwa 48 Stunden ein, «hinzu kommt viel Präsenzzeit, in der wir warten müssen.»

Viel Aufwand für einen, der so ganz nebenbei auch noch Spitzensport betreibt. An eine Anpassung des Pensums hat «Räbi» deswegen aber noch nie gedacht: «Erstens ist es ein guter Ausgleich und geht bestens aneinander vorbei und zweitens muss ich ja mein tägliches Brot verdienen. Im Gegensatz zum Fussball kann man vom Schwingen nicht leben.» Das stört den 153-kg-Brocken aber nicht sonderlich, denn er geht gerne seiner Beschäftigung nach: «Es ist schön, oft draussen zu sein und man sieht die ganze Schweiz.»

Natürlich gibt es aber auch die eher mühsamen Tage, an denen es nicht läuft wie gewünscht und es lange Wartezeiten auf der Strasse oder beim Kunden gibt. «Diese Tage hat jeder Mann und jede Frau im Berufsalltag», macht sich der 25-Jährige nichts vor, «in diesen Situationen muss man einfach ruhig bleiben. Es bringt nichts, wenn man hektisch wird.»

Sei es im Berufsleben oder auf dem Schwingplatz, Patrick Räbmatter scheint tatsächlich nichts aus der Ruhe bringen zu können. Das dürfte auch ein Vorteil sein, wenn man als Kind bei seinem Vater angestellt ist. «Ich sehe in dieser Konstellation keine Probleme», sagt «Räbi», «er ist mein Chef und es gibt auch Dinge, die wir miteinander diskutieren. Wir können das Private und das Geschäftliche aber gut voneinander trennen.»

Ob er als ältestes von drei Kindern (ein Bruder, eine Schwester) die Räbmatter AG dereinst einmal übernehmen wird, steht noch in den Sternen. «Mein Vater befindet sich ja noch nicht kurz vor der Pensionierung», sagt Patrick Räbmatter und lacht, «irgendwann ist das aber sicher ein Ziel. Zuerst steht nun einmal im September aber das Erlangen der Transportlizenz auf dem Programm.»