
Ein emotionales Wiedersehen für den Zofinger Rückkehrer
Wir schreiben den Sommer 2009. Beim Konföderationenpokal in Südafrika sorgt die USA mit dem ersten Finaleinzug auf internationaler Stufe für Schlagzeilen. Zur gleichen Zeit kommt es auch in Zofingen zu einer Premiere: Samuel Fernandes Da Silva wird aus dem Nachwuchs ins Kader der ersten Mannschaft des SC Zofingen berufen. Sein Debüt bei den «Grossen» feiert er schliesslich am 2. September im Auswärtsspiel gegen St. Gallens U21.
Neun Jahre später hat Samuel Fernandes Da Silva seinen zweiten Einstand beim SC Zofingen gegeben. Der mittlerweile 25-jährige Portugiese brach diesen Sommer seine Zelte beim FC Olten ab und schloss sich wieder den Thutstädtern an. Im Gegensatz zum ersten Wechsel tat Fernandes Da Silva dies mit einer grossen Portion Erfahrung im Rucksack. «Damals war ich als 16-Jähriger einer der jüngsten Spieler im Kader, jetzt gehöre ich eher zur älteren Generation», sagt er schmunzelnd.
Mit im Gepäck waren viele schöne Erinnerungen an die damalige Zeit als Stammspieler unter Trainer Peter Schädler. Als dieser im April 2010 durch Mirko Pavlicevic ersetzt wurde, drehte der Wind. Wegen persönlichen Differenzen verliess Fernandes Da Silva die Trinermatten und kam über den Nachwuchs der Grasshoppers Zürich und den SC Dornach zum FC Dulliken. Zwei weitere Jahre später folgten drei Spielzeiten beim FC Rothrist und schliesslich eine in Olten.
«Als das Angebot aus Zofingen kam, musste ich nicht lange überlegen. Ich habe mich hier immer wohlgefühlt», erzählt der Netzmonteur, der mit seiner Partnerin und den beiden Kindern in Rothrist lebt. Auch der Aufstieg hat in seinen Gedanken eine wichtige Rolle gespielt. «Die Möglichkeit, in der 1. Liga zu spielen, hat bei mir den Reiz zusätzlich vergrössert», sagt Fernandes Da Silva.
Freund wird zum Gegner
Emotional wird es für den Mittelfeldspieler auch morgen Samstag (17 Uhr) im Heimspiel gegen den FC Langenthal. Bei den Gästen steht mit Willy Neuenschwander ein Trainer an der Seitenlinie, dem Samuel Fernandes Da Silva eine Menge zu verdanken hat. «Willy hat mir menschlich viel geholfen und im Fussball einiges weitergegeben», erzählt «Samu» Fernandes Da Silva, der in Rothrist unter Neuenschwander gespielt hat. Geschenke will er dem früheren Schötz- und Zofingen-Übungsleiter allerdings keine machen. «Auf dem Platz sind wir Gegner und ich will gewinnen», betont Fernandes Da Silva.
Mit diesem Bedürfnis steht der Rückkehrer beim SC Zofingen nicht alleine da. Nach dem 2:1-Auftaktsieg gegen den FC Solothurn setzte es vor einer Woche in Zug eine 1:2-Niederlage ab. Entsprechend wird von der Mannschaft von Trainer Nicola Nocita gegen Langenthal eine Reaktion erwartet. «In Zug sind wir nie richtig ins Spiel gekommen. Uns sind Fehler unterlaufen, die wir normalerweise nicht machen», erklärt Samuel Fernandes Da Silva. Eine weitere Erkenntnis sei, dass das Flügelspiel besser werden müsse – ähnlich wie gegen Solothurn. «Damals haben wir uns gut auf den Gegner fokussiert und das Verlangte grandios umgesetzt», sagt Fernandes Da Silva, der gegen Solothurn nach 88 Minuten und in Zug in der 56. Minute ausgewechselt worden ist.
Aus den nächsten Partien gegen Langenthal und die Old Boys Basel fordert die Nummer 17 des SCZ mindestens vier Punkte. «Was danach kommt, ist für uns als Aufsteiger offen», sagt Samuel Fernandes Da Silva, der auch persönlich stets nach Höherem strebt. «Mit dem Erreichten gebe ich mich nie zufrieden», sagt er.
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