Ein freudiger Sonntagsausflug für Olten und für Langenthal

Nach der 4:5-Niederlage bei den GCK Lions und dem 5:4-Zittersieg gegen Winterthur war wohl jedem EHCO-Spieler bewusst, welche Einstellung bei den Ticino Rockets in Biasca gefordert war. «Wir kamen hierher, um drei Punkte zu holen – und wir haben es mit Überzeugung getan», zeigte sich Trainer Fredrik Söderström nach einem soliden 4:1-Sieg zufrieden. «Die Rockets sind manchmal unberechenbar und sehr schwierig zu spielen. Aber wir haben es sehr gut gemacht. Vor allem war wichtig, dass wir in den ersten fünf, sechs starken Einsätzen sofort den Massstab gesetzt haben.»

Tore dank fleissiger Arbeit der Teamkollegen

Tatsächlich drückte der EHC Olten von Beginn weg der Partie den Stempel auf. Mit 16:2-Torschüssen nach 20 Minuten wurde das Gesehene auch statistisch bestens unterlegt: Die Oltner kreierten Chance um Chance, doch erst zwei Minuten vor der ersten Pause wurde die kämpferische Leistung mit einem Tor belohnt: Verteidiger Anthony Rouiller gelang mit einem platzierten Handgelenkschuss das 1:0.

Auch das zweite Oltner Tor entstand dank fleissiger Arbeit, die im Telegramm keine Erwähnung findet: Garry Nunn erkämpfte sich dank seiner läuferischen Überlegenheit die Scheibe, worauf Sartori abschloss. Sein Schuss wurde von Horansky abgelenkt, worauf Knelsen beim Abpraller zur Stelle war (26.). Ganz allgemein überzeugte die Oltner Topsturmlinie einmal mehr mit viel Klasse, übernahm Verantwortung und war schliesslich an drei von vier Toren beteiligt.

Wer sich trotzdem noch auf die Suche nach dem Haar in der Suppe machte, der fand es im Mittelabschnitt, als der EHC Olten nachlässiger wurde, was die Rockets erkannten und so zu ihrem gefährlichen, aufsässigen Spiel fanden. Es gipfelte im 1:2-Anschlusstreffer, weil Verteidiger Dan Weisskopf an der offensiven blauen Linie die Scheibe vertändelte und damit einen Gegenstoss einleitete, bei dem Verteidiger Sartori und auch Torhüter Simon Rytz machtlos waren.

Nie vom Gameplan abgewichen

Der EHC Olten liess sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen. Auch, weil Stan Horansky nur 50 Sekunden später seinen Sturmkollegen Dion Knelsen exzellent einsetzte und dieser den Zwei-Tore-Vorsprung wieder herstellte.

Wie das Team mit dem Gegentreffer umging und wie es auch in der Folge, vor allem im dritten Drittel, auftrat, bereitete Trainer Söderström besonders grosse Freude. «Wir wichen nie mehr von unserem Gameplan ab, kreierten weiterhin Chancen und liessen bis zum Schluss defensiv sehr wenig zu. Das war eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber den letzten beiden Spielen – ein freudiger Sonntagsausflug», bilanzierte Söderström. Mit dem 12. Sieg aus den letzten 14 Spielen etabliert sich der EHC Olten im Spitzentrio.

Lange ein Duell auf Augenhöhe

Währenddessen feierte der SC Langenthal im 20. Aufeinandertreffen mit Winterthur den 20. Sieg. och am Freitag hatte der SCL im physischen Bereich und bei Zweikämpfen eine schwache Leistung und verlor 1:4 gegen die GCK Lions. Gegen Winterthur bewies schon Dario Kummers erster körnige Check, dass der SCL bereit war, ein Zeichen zu setzen und zu reagieren.

Winterthur hielt aber lange gut dagegen. Mit Kraft und physischem Einsatz machten die Zürcher technische und läuferische Mängel wett, vor dem eigenen Tor standen die Underdogs meist in Überzahl, um defensiv Paroli zu bieten. Lange ging dies gut. Dass Langenthal besser war, schlug sich aber Schritt für Schritt etwas stärker im Resultat nieder. In der 7. Minute gelang Stefan Tschannen das 1:0, als Simon Sterchi ihn mit einem Rückpass bediente und er die EHCW-Abwehr mit seinem Schuss überraschte. Nach einem durchzogenen Start ins Mitteldrittel, als Winterthur mehrere gute Chancen nicht verwerten konnte, lenkte der SCL die Partie in siegreiche Bahnen. Nach einer Strafe gegen Mathieu Maret (28.) leitete dieser selbst den Konter ein, den Fabio Kläy zum 2:0 nutzte. Highlight des Abends war ein Bully-Tor. Dario Kummer gewann das offensive Anspiel (34.) und bediente seinen Captain. Stefan Tschannen beförderte die Scheibe mit einem Ziehschuss blitzschnell und genau unter die Latte.

Winterthur hielt weiterhin mit Händen und Füssen dagegen – Zack Torquato gelang in Überzahl das 1:3 –, Langenthal blieb aber stärker. Der SCL gewann letztlich auch dank einem Powerplaytor in der letzten Minute von Andrew Clark mit 4:1. Den Treffer hatte er bestens mit seinem Linienpartner Joey Benik herausgespielt.