
Ein grosses Lob auf die Chancenlosen
Ihre Chancen waren gleich null. Trotzdem standen sie diesen Herbst hin, mit Kopf und Namen, mit Leib und Seele. Und immer mehr tun es ihnen gleich. Sie, das sind die Füllkandidaten auf den Wahllisten für den Nationalrat. 496 Kandidierende standen im Kanton Aargau auf 34 Listen für die Nationalratswahlen. So viele, wie noch nie. Gewählt werden im Kanton Aargau aber nur 16 von ihnen. Trotzdem standen hunderte Kandidaten in den letzten Wochen auf den Strassen, verteilten Flugblätter, verschickten E-Mails und warben für ihre Parteien.
Die Schweizer Demokratie lebt. Es ist nicht so, dass alle von der Politik frustriert sind, weil die in Bern oben angeblich eh machen, was sie wollen. Nein, es möchten mehr denn je nach Bern und mitgestalten. Politik ist im Trend, zumindest auf nationaler Ebene. Das ist erfreulich, denn Politik braucht Auswahl, Politik braucht Breite, Politik braucht Engagement.
Darum hier stellvertretend für die vielen anderen ein grosses Dankeschön an CVP-Kandidat Thomas Ramseyer aus Zofingen und den Jung-SVPler Raphael Ryser aus Murgenthal sowie die EDU-Vertreterin Martina Bolliger aus Kirchleerau.
Sie alle wurden am Sonntag nicht gewählt, dafür hätte ein Wunder geschehen müssen. Sie zeigten aber Bereitschaft, die Schweiz mitzugestalten. In Zeiten von Unverbindlichkeit und Individualismus bekennen sie sich zu Parteien, zu Werten, zu Idealen. Und alles ohne einen direkten Nutzen zu ziehen. Liebe Kandidierende, führt das Engagement weiter, kandidiert auch für die Schulpflege, für den Gemeinderat. Der Aargau braucht euch!