Ein ineffizienter SC Langenthal verliert trotz 2:0-Führung

Die Patinoire «Les Mélèzes» in La Chaux-de-Fonds hat mit seinen Zuschauern einen speziellen Charme. Die Stehrampe auf der Seite ist wuchtig, kann ein Spiel alleine mit seiner Leidenschaft verändern und dem Gastgeber Flügel verleihen. Heuer, in der Corona-Saison, ist das anders – und trotzdem war die gestrige Partie des SC Langenthal im Kanton Neuenburg mit jenen Duellen aus früheren Jahren vergleichbar.

Zur Spielmitte wurde die Partie hektisch, wild und ruppig. Die Duelle wurden härter geführt, der Körperkontakt energischer gesucht und Chancen entstanden phasenweise im Minutentakt, weil die Zuweisung in der Defensive hin und wieder von beiden Seiten vernachlässigt wurde.

Erst der Doppelschlag und dann der späte Ausgleich
Aus der Sicht des HC La Chaux-de-Fonds war dies aber auch nötig, denn zu diesem Zeitpunkt führte Langenthal mit 2:0. Innerhalb von zwei Minuten – mit einer Drittelspause dazwischen – gelangen den Oberaargauern verdientermassen zwei Treffer. Zuerst erzielte Mathieu Maret (19. Minute) in Überzahl mit einem Weitschuss das 1:0, danach profitierte Fabio Kläy (21.) von einem Torhüterfehler, als HCC-Schlussmann Stéphane Charlin sein Gehäuse verliess und ihm die Scheibe versprang.

Der SCL kam dann aber tatsächlich in Bedrängnis: Nachdem HCC-Trainer Thierry Paterlini in der 29. Minute sein Time-Out nahm, dauerte es nur gerade eine Minute, bis Karim Bouchareb zum 1:2-Anschluss traf. Er wurde von Gaëtan Augsburger mustergültig im Slot angespielt. Der Passgeber schoss 15 Sekunden vor der zweiten Pause auch noch den Ausgleich. Von Ludovic Voirol wurde Augsburger mit einem Querpass freigespielt, geschossen hatte er mit dem Fuss – jedoch ohne Kickbewegung.

Nach zwei Dritteln war der Ausgang der Partie damit wieder offen. Anders als zu Beginn startete der HCC deutlich besser und knüpfte dort an, wo er nach zwei Dritteln aufgehört hatte: Schnell nach vorne spielen, Unruhe stiften, gefährlich sein. In der 50. Minute zahlte sich dies aus, als Mathias Trettenes aus dem Hinterhalt auf 3:2 erhöhte. «Wir waren zu wenig effizient, hätten nach einem Drittel höher führen müssen», kommentierte SCL-Verteidiger Mathieu Maret. Dass Stefan Tschannen 15 Sekunden vor Schluss im Eins-gegen-Eins mit Charlin scheiterte, unterstreicht die zu schwache Chancenauswertung zusätzlich. So steht der SCL nach vier Meisterschaftsspielen nur mit drei Punkten da.

La Chaux-d. – Langenthal 3:2 (0:1, 2:1, 1:0)


Mélèzes. – 1123 Zuschauer. – SR: Dipietro/Hungerbühler, Pitton/Gurtner. – Tore: 18. Maret (Küng/Ausschluss Voirol) 0:1. 21. Kläy (Christen/Ausschluss Bircher!) 0:2. 29. Bouchareb (Augsburger) 1:2. 40. (39:45) Augsburger (Voirol) 2:2. 50. Trettenes (Coffman, Sopa) 3:2. – Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen La Chaux-de-Fonds, 8-mal 2 Minuten gegen Langenthal.
La Chaux-de-Fonds: Charlin; Jaquet, Stampfli; Ahlström, Barbero; Prysi, Iglesias; Kai Wyss; Trettenes, Coffman, Bogdanoff; Hasani, Privet, Volejnicek; Voirol, Kast, Sopa; Dubois, Augsburger, Bouchareb.
Langenthal: Henauer; Weber, Christen; Chanton, Pienitz; Bircher, Maret; Higgins; Kämpf, Kläy, Elo; Dähler, Kummer, Küng; Gerber, Nyffeler, Luca Wyss; Tschannen, Elvis Schläpfer, Rüegsegger; Derungs.
Bemerkungen: Langenthal ohne Müller (verletzt) Bach Nielsen, Dobryskin und Wigger (alle überzählig). 29. Time-out La Chaux-de-Fonds. 58:47 bis 59:27 Langenthal mit sechstem Feldspieler statt Goalie Henauer. 60. (59:27) Time-out Langenthal.

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