
Ein Pannen-Abend auf der ganzen Linie für den EHC Olten
Die elftägige Meisterschaftspause scheint dem EHC Olten nicht gutgetan zu haben. Die Powermäuse ziehen im Langenthaler Schoren einen Pannen-Abend auf der ganzen Linie ein und müssen sich nach der 0:3-Pleite einige Fragen gefallen lassen. Es war ein miserabler Auftritt der EHCO-Akteure von A bis Z, gepaart mit einer Unkonzentriertheit, die die Gäste nie abschütteln konnten und vor allem darin manifestierte, dass man ungewöhnlich viele Scheibenverluste verzeichnete und nie den Tritt ins Spiel fand. Läuferisch stand der EHCO komplett auf der Bremse. Auch die technische Finesse im Team liess man aussen vor, brachte vielmals die Scheibe nicht einmal ohne Bedrängnis eines Gegenspielers unter Kontrolle.
Und so erstaunt es nicht, dass der EHCO als Verlierer vom Eis gehen musste. Erstmals seit dem 28. Oktober (0:3-Niederlage im Heimspiel gegen Ajoie) schiesst der EHCO in 60 Minuten kein einziges Tor. «Es sah ein wenig so aus, als hätten wir den ganzen Tag im Car verbracht. Das können wir besser», sagte EHCO-Trainer Chris Bartolone. Er wollte die Niederlage aber nicht überbewerten. «Solche Spiele könnten schnell auch in die andere Richtung fallen, wenn wir das erste Tor geschossen hätten.»
Offensivbetrieb eingestellt
Der EHCO tat es aber nicht. Die Startminuten waren noch die Besten im Oltner Spiel. Devin Muller, Cason Hohmann und Stan Horansky vergaben bis zur 5. Minute aus aussichtsreichsten Positionen. Danach stellte der EHCO den offensiven Betrieb fast komplett ein. Chancen waren fortan bis Spielende an einer Hand abzuzählen. Bryce Gervais und Ueli Huber hatten noch die grössten Möglichkeiten im Alleingang ausgelassen.
Besonders bedenklich: Die offensive Trostlosigkeit spiegelte sich darin, dass die EHCO-Stürmer im Abschluss gar nicht an sich glaubten und den Anschein machten, dass sie Stürmer Jewgeni Schirjajew schwer vermissen würden. Der Teamleader fehlte an allen Ecken und Enden. Er wurde nach einem Zusammenprall im Training wegen einer Hüftprellung geschont. Ernsthaft verletzt soll Schirjajew nicht sein.
Lizenzprobleme bei Kparghai
Und defensiv? Da gab der EHC Olten auch nicht seine beste Visitenkarte ab. Man trug im Spielaufbau keine Sorge zur Scheibe und liess der Langenthaler Offensivabteilung viel zu viel Raum zur Entfaltung. Das zeigte sich vor allem beim 3:0 von SCL-Topskorer Brent Kelly, der butterweich durch die Oltner Verteidigung glitt und Torhüter Simon Rytz machtlos zurückliess (45.). Bereits bei den zwei SCL-Treffern zuvor stimmten weder die Zuordnung noch das Timing. «Wir wollten zu Beginn fast zu viel, kamen aber nie richtig ins Spiel und wurden immer frustrierter, bis überhaupt nichts mehr ging. Ich denke, wir müssen diese Partie abhaken. Wir wissen, dass wir besser spielen können und auch müssen», bilanzierte EHCO-Captain Lukas Haas.
Der Oltner Pannen-Abend nahm schon vor dem Spiel seinen Lauf. Neuzuzug Clarence Kparghai wollte sein Debüt geben, ehe er wegen «lizenztechnischer Probleme» vom Matchblatt gestrichen wurde. Weil Kparghai im System noch nicht als EHCO-Spieler erfasst war, fehlte die Spiellizenz. Dass ein Oltner Physiotherapeut zu Beginn des Schlussdrittels auch noch den Puck an den Kopf bekam und blutüberströmt behandelt werden musste, passte irgendwie ins Gesamtbild dieses missglückten Oltner Abends.
Mit der 0:3-Niederlage in Langenthal haben sich die Oltner die Chance auf den Qualifikationssieg vermutlich verspielt. Ajoie darf in den letzten beiden Spielen nicht mehr gewinnen. Auch wenn das Restprogramm mit Duellen gegen Winterthur (Freitag) und die EVZ Academy (Sonttag) für den EHCO spricht, ist Platz eins in weite Ferne gerückt.
Langenthal – Olten 3:0 (1:0, 1:0, 1:0)
Schoren. – 3245 Zuschauer. – SR: Ströbel/Gianinazzi, Duarte/Wolf. – Tore: 6. Dal Pian (Dünner) 1:0. 22. Küng (Dal Pian) 2:0. 45. Kelly (Ausschluss Rouiller) 3:0. – Strafen: 8-mal 2 Minuten gegen Langenthal, 12-mal 2 Minuten gegen Olten.
Langenthal: Wüthrich (Trüssel); Henauer, Philipp Rytz; Pienitz, Müller; Maret, Marti; Scheidegger; Kelly, Pelletier, Tschannen; Leblanc, Dünner, Dal Pian; Sterchi, Kummer, Andersons; Tom Gerber, Küng, Luca Wyss; Nyffeler.
Olten: Simon Rytz (Mischler); Lüthi, Zanatta; Rouiller, Grossniklaus; Bagnoud, Heughebaert; Bucher; Muller, Hohmann, Horansky; Haas, Gervais, Schwarzenbach; Ulmer, Rexha, Silvan Wyss; Huber, Mäder, Schneuwly.
Bemerkungen: Langenthal ohne Campbell, Christen, Mathis (alle verletzt) und Gyger (SCL Tigers). Olten ohne Schirjajew, Eigenmann, Vodoz (alle verletzt), Truttmann (krank), Colin Gerber und Roland Gerber (beide Partnerteam).
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