
Ein Penalty führt zur ersten Heimniederlage des SC Zofingen
Es läuft die 69. Minute, als der auffällige GC-Stürmer Amel Rustemoski mit einem weiten Ball in den Strafraum angespielt wird. In den Sekundenbruchteilen, in denen er sich das Spielgerät zurechtlegen muss, kommt von der Seite Zofingens Captain Robert Majic angebraust. Es findet ein Körperkontakt statt, worauf Rustemoski fällt. Ohne zu zögern zeigt der Unparteiische auf den Penaltypunkt. «Aus meiner Sicht ist es kein Elfmeter», sagt der Direktbeteiligte Majic, «aber wenn der Schiedsrichter pfeift, ist es so.» Absicht kann man dem Thutstädter definitiv nicht unterstellen, aber zumindest etwas Ungeschicktheit. Der Gefoulte nimmt selbst Anlauf und versenkt zum 1:0.
Es war dies eine der wenigen Möglichkeiten, die die SCZ-Defensive gegen die jungen Zürcher zuliess. Jedoch waren die Gäste für den ersten Aufreger der Partie verantwortlich. In der 8. Minute zwang ein Schuss aus dem Hinterhalt Zofingens Torhüter Alessandro Vodola zu einer Glanzparade. Nur sechs Minuten später glichen die Gastgeber das Chancenkonto aber bereits aus. Nach einem Vorstoss über die rechte Seite servierte Martin Valovcan dem in der Mitte stehenden Nedim Brzina den Ball pfannenfertig. Der Stürmer schaffte jedoch das Kunststück, das Leder am Pfosten vorbeizuschieben.
Der Beginn der zweiten Hälfte gehörte dann den ballsicheren Gästen. Die beste Möglichkeit bot sich dem grossgewachsenen Djibril Diani (62.), als er mit seinem Kopfball allerdings nicht an Vodola vorbeikam. Nach dem 0:1 legten die Einheimischen noch einmal zu. Zuerst verfehlte in der 79. Minute ein Weitschuss von Valovcan das Tor nur knapp und fünf Minuten später waren die Zofinger noch näher am Ausgleich. GC-Goalie Amir Saipi lenkte den hervorragend getretenen Freistoss von Oliver Jonjic aber um den Pfosten.
Nur Sekunden später erspielten sich die Grasshoppers die goldene Chance zur endgültigen Entscheidung. Doch die Zürcher vermochten nach einem Konter eine doppelte Überzahl vor dem gegnerischen Tor nicht auszunutzen. Und schliesslich vergaben die Gäste kurz vor Schluss auch noch ihre letzte Möglichkeit nach einem Pass in den Fünfmeterraum. «Es war sicher ein ausgeglichenes Spiel, in dem wir gut mitgespielt haben», bilanzierte Robert Majic, «vor dem Gegentor haben wir zwei gute Möglichkeiten. Wenn wir zumindest eine davon nutzen können, sieht es wahrscheinlich anders aus.»
Nach den Erfolgen gegen die Spitzenteams Biel und Delémont schaffen es die Grasshoppers also auch, dem Aufsteiger Zofingen die erste Heimniederlage der Saison beizufügen. «Sie haben einen Lauf», so Majic, «und haben das Glück momentan auf ihrer Seite.»