Ein super Dienstag mit Bryan Adams, Seven, Funk, Soul und Rock’n’Roll

 

Der kanadische Superstar Bryan Adams und der Aargauer Soulsänger Seven boten ein rundes Musikprogramm.

Grau in grau präsentiert sich der Himmel über dem Zofinger Heiternplatz zum «Super Tuesday». Doch die Menschen lassen sich die Stimmung nicht verderben. Sie haben sich in ihre Regenklamotten geworfen und den Hü- gel erklommen. Das Aufwärmprogramm für Bryan Adams bestreitet Seven, kein Unbekannter auf diesem Platz. «Vor zehn Jahren habe ich hier am Sonntagnachmittag am Open Air gespielt», erzählt der Sänger, der in Wohlen aufgewachsen ist. Er und seine Band sind gut gelaunt. Das Publikum grundsätzlich auch, doch sind die meisten klar wegen jemand anderem da. Der soulige Funk von Seven ist ein guter Soundteppich für einen lauen Sommerabend am See, viele seiner Lieder jedenfalls. Somit kommt nur selten echt Stimmung auf. Wenigstens hält das Wetter. Dafür sorgt auch Seven. Mahnend hebt er den Zeigefinger gen Himmel und sagt «Nur kein Scheiss jetzt!» Und Petrus lässt die Schleusen geschlossen. Ab und zu kommen ein paar schnellere Nummern, es wird mitgeklatscht oder mitgesungen. Bei der Zugabe schafft es Seven sogar, die Leute zum Hüpfen zu bringen. Und er war die ganze Zeit voll mit dem Herzen dabei, das ist wirklich schön zu beobachten. Das kann man von den Zuschauern zwar weniger behaupten, doch das soll sich noch ändern.

Tina Turner auf dem Heitern?
Bryan Adams ist ein Purist. Er und seine Musiker sind fast alle gleich angezogen, die Bühne ist spartanisch eingerichtet. Die Bilder auf dem Screen sind in Schwarzweiss gehalten. Eigentlich ziemlich langweilig. Aber das interessiert hier keinen, denn die Songs des kanadischen Superstars sind quasi allesamt Klassiker und funktionieren deshalb ohne Firlefanz. Und das Publikum ist von Beginn an dabei. Schon der zweite Song ist folgerichtig «Can’t Stop This Thing We Started». Niemand kann die Freude an der Musik stoppen, Hit folgt auf Hit. Bei «Heaven» beginnt das Publikum alleine zu singen, Bryan Adams setzt erst beim Refrain ein. Mit ihm der Regen, aber nur ganz leicht.

Der Song «It’s Only Love» ist im Original ein Duett mit Tina Turner. «Ich habe sie gefragt, ob sie auch kommt und mit mir aufs Riesenrad geht», sagt Adams. «Sie wohnt ja schliesslich nicht weit von hier.» Kurz halten alle den Atem an, sollte tatsächlich Tina Turner noch auftreten? Nein, leider ist sie nicht gekommen, aber das tut der guten Stimmung keinen Abbruch. Spätestens bei «Summer Of ’69» singt dann aber auch wirklich jeder mit. Die Lyrics dazu werden auf dem Bildschirm auf Körperteilen präsentiert. Kurz darauf kommt die Superballade «(Everything I Do) I Do It For You», bekannt aus dem Film «Robin Hood – König der Diebe» aus dem Jahr 1991. Ziemlich kitschig, aber auch wunderschön. Nicht nur bei diesem Song tanzen und kuscheln viele Paare.

Und noch immer ist das Hit-Feuerwerk nicht zu Ende: «Back To You», «Somebody, «18 Til I Die», bei jedem Song singen die Leute mit und schwelgen in Erinnerungen – trotz stärkerem Regen. Als Bryan Adams nach etwa 20 Songs das Konzert «beenden» will, holen die 7700 Fans ihn lautstark wieder zurück. Im Zugabenblock gibt Adams noch einmal alles und beendet den musikalischen Abend mit «All For Love».

Weitere Berichte, Galerien und Videos sehen Sie auf regiolive.ch.