
Ein Trainerwechsel «light» beim EHC Olten
Am Montag ging alles plötzlich schnell im Leben vom Rolf Schrepfer. Sein Handy klingelte. Am anderen war EHC-Olten-Sportchef Marc Grieder und fragte den coronabedingt aktuell zur Untätigkeit verurteilten Headcoach des EHC Arosa, ob er sich ein temporäres Engagement als Assistenztrainer in Olten vorstellen könne. Zwei, drei Abklärungen später war für den langjährigen NLA-Stürmer klar: «Die Chance will ich packen.» Am Dienstag stand der 47-Jährige erstmals auf dem Eis im Kleinholz.
Der Thurgauer nimmt per sofort und bis Ende Saison die Position von Marc Grieder an der Seite von Oltens Headcoach Fredrik Söderström ein. «Wir wussten, dass die Kombination von Sportchef und Assistenztrainer heikel sein könnte», sagte der Schwede. «Ich möchte aber in aller Deutlichkeit festhalten, dass ich ihm überhaupt keine Vorwürfe mache. Letztlich hat ihn die Gesamtsituation zu sehr unter Druck gesetzt. Die Spieler wussten nicht mehr, ob sie jetzt mit Marc, dem Sportchef, oder mit Marc, dem Assistenztrainer, reden.» Umso mehr schätze er es, dass Grieder erkannte, dass «es ein neues Gesicht, einen neuen Impuls in der Garderobe brauche und er nicht mehr das bringen kann, was es braucht.
Söderström unterstreicht, dass er die volle Verantwortung für die aktuelle, sportliche Schieflage übernimmt. «Aber ich wache immer noch jeden Morgen mit einem Lächeln auf und glaube, dass ich diese Mannschaft unter Kontrolle habe.» Gut sei zweifellos, dass er mit Rolf Schrepfer nun einen neuen Mann an seiner Seite hat, der andere Inputs und eine frische Perspektive mitbringe.
Für Schrepfer, der unter anderem vor zehn Jahren Headcoach beim HC Thurgau war und mehr als ein Jahr als Assistenztrainer in der NLA bei den SCL Tigers wirkte, ist der Aushilfsjob in Olten eine Chance, «mit einem tollen Trainer wie Söderström zusammenzuarbeiten und meinen Rucksack zu füllen mit neuen Erfahrungen.»
Horansky konnte sich bei Ambri nicht durchsetzen
Auch auf dem Eis gibt es personelle Veränderungen: Stanislav «Stan» Horansky kehrt mit einer B-Lizenz bis Ende Saison ins Kleinholz zurück. Er ist der eigentliche Ersatz für den Ende Januar zum HC La Chaux-de-Fonds abgewanderten Daniel Carbis. Horansky, der 27-jährige Slowake mit Schweizer Lizenz, spielte bereits 2017 und 2020 drei Jahre für die Powermäuse, wechselte nach seiner besten Saison (13 Tore, 24 Assists, 37 Punkte in 22 Spielen) im vergangenen Sommer in die National League zum HC Ambrì-Piotta, wo er einen Mehrjahresvertrag unterschrieb. Wirklich durchsetzen konnte er sich im Tessin nicht. In 23 Spielen kam er auf ein Tor und vier Assists. Mit Robin Schwab von den Ticino Rockets kommt ein weiterer Stürmer zum EHCO.
Ein 15-Meter-Pass leitet den Langenthaler Sieg ein
Für einmal war eine Partie zwischen Ajoie und Langenthal nur schwer fassbar. Die beiden Mannschaften neutralisierten sich oft, ausserdem zeigten beide Teams Licht- und Schattenseiten in ihrem Spiel und bauten die besten Chancen auf Fehlern des Gegners auf. In der 19. Minute ging Stefan Tschannen nach einem Stellungsfehler des Gegners und einem Pass über zwei Zonen von Luca Christen alleine aufs Tor zu und schoss die Scheibe direkt unter die Latte hinter Tim Wolf und somit zum 1:1 ins Tor. Ähnlich ging es im Mitteldrittel weiter: SCL-Verteidiger Hans Pienitz fing einen Pass in die Offensive mit einem Vorpreschen ab und bediente Luca Wyss, der mit einem haargenauen Schuss den Puck in das von ihm weiter entfernte, obere Tordreieck bugsierte.
Das Schlussdrittel begann mit einem 2:2 auf der Anzeigetafel. Ehe die Schlitzohrigkeit und die Genialität von Eric Himelfarb den SCL auf die Siegesstrasse hievte. In Überzahl spielte der Schweiz-Kanadier einen Pass über fast 15 Meter, quer durch die Ajoie-Defensive auf den Stock von Marc Kämpf. Dieser gab der Scheibe eine andere Richtung zum 3:2 ins Tor. Eineinhalb Minuten später schoss Luca Wyss das 4:2, bei dem Wolf danebengriff. Ajoie kam dann zwar noch auf 3:4 heran, wurde dem SCL aber nicht mehr gefährlich. (ryl)