
Eine schöne Überraschung für Unihockey Mittelland
Der Ausdruck «in extremis» wird gerne und oft benutzt, so gut wie für die letzte Qualifikationsrunde in der 1.-Liga-Gruppe 1 passt er aber selten. Da hatte Unihockey Mittelland nach dem freitäglichen Heimerfolg gegen den Tabellennachbarn Moosseedorf Worblental im abschliessenden Spiel in Bern tatsächlich noch die Chance, aus eigener Kraft das Playoff-Ticket zu holen. Doch es sollte nicht sein, denn das Spitzenteam aus der Landeshauptstadt verteilte beim 8:3 keine Geschenke. «Wir werden jetzt nach Hause fahren, etwas essen und den Liveticker verfolgen», sagte ein enttäuschter UM-Trainer Michel Bieri angesprochen auf das weitere Tagesprogramm. Weil Baden-Birmenstorf seine Partie in Reinach verloren hatte, blieb als einziger Konkurrent um den achten Platz das Team aus Moosseedorf Worblental – und dieses spielte vier Stunden nach den Mittellädern gegen den Tabellenvorletzten Aarau. «Wir konnten es dann doch nicht lassen und sind nach Schönbühl an den Match gefahren», erzählte Michel Bieri.
Was die Mittelländer dort zu Beginn zu sehen bekamen, gefiel ihnen ganz und gar nicht. Nach 14 Minuten führten die Gastgeber bereits mit 3:0, nach 33 Minuten stand es sogar 5:1. Der Playoff-Zug schien endgültig abgefahren zu sein. «Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt», sagt Bieri, «aber zu diesem Zeitpunkt hatten wir mit den Playoffs eigentlich schon abgeschlossen.»
Eindrückliche Aufholjagd
Die Aarauer wollten sich aber noch nicht geschlagen geben. Bis zur zweiten Pause hatte der Gast auf 3:5 aufgeschlossen und in der 50. Minute gelang den Aargauern sogar der 5:5-Ausgleich. Daraufhin nahm Moosseedorf Worblental sein Timeout und ging wenig später erneut in Führung. Das hätte dem Gastgeber gereicht, doch Aarau kam erneut zurück, war in der 54. und 60. Minute zwei weitere Male erfolgreich und entschied die Partie mit 7:6 für sich. «Wir werden uns bei den Aarauern sicher irgendwie erkenntlich zeigen», sagte Michel Bieri und lachte.
Die Freude über das bereits verloren geglaubte Playoffticket war bei Unihockey Mittelland entsprechend gross. «Jetzt war das Glück einmal auf unserer Seite», so Michel Bieri. Nach einer enttäuschenden Vorrunde hatte UM eine veritable Aufholjagd gestartet, die gestern ihre Krönung erlebte.
In den Playoff-Viertelfinals (best of 3) wartet ab kommendem Wochenende nun Qualifikationssieger Eggiwil. «Wir sind ganz klar der Underdog», sagt Michel Bieri, «aber diese Rolle liegt uns.»
Fehlende Konstanz
Nach der Hälfte der Partie in der Landeshauptstadt war die Welt für Unihockey Mittelland noch einigermassen in Ordnung. Der Aussenseiter lag zwar mit 3:4 zurück, hatte aber noch alle Chancen auf den angestrebten Sieg. «Die ersten 40 Minuten waren wirklich gut», erklärte UM-Trainer Michel Bieri, «im Mitteldrittel waren wir sogar etwas stärker.»
Dann aber zeigten sich die Berner um den Ex-Mittelländer Sam Schneiter gnadenlos effizient und zogen auf 8:3 davon. «Wir hatten nicht mehr die Konstanz der letzten Spiele», sagte Michel Bieri, «wir waren meist einen Schritt zu spät und haben keine gute Arbeit im Slot abgeliefert.» Allerdings sei die Niederlage dann letztlich doch etwas zu hoch ausgefallen.