Eine Wikonerin ist die neue Stimme der Zentralschweizer Frauenvereine

Jahreszahlen: Vereinsvermögen sinkt

Die Stimmberechtigten genehmigten die die Rechnung 2017. Diese schliesst mit einem kleinen Gewinn. Das Budget 2018 sieht indes ein Defizit vor. Bis anhin zahlen die lokalen Sektionen oder Einzelmitglieder keinen Sockelbeitrag an den SGF Zentralschweiz. Der Vorstand will diese Praxis im Rahmen eines Präsidentinnentreffens zur Diskussion stellen, da das Vereinsvermögen stets leicht abnimmt. Für das laufende Jahr wird jedoch nichts geändert.

Beatrice Widmer ist die neue Vertreterin der Sektionen des Zentralschweizer Frauenvereins. Die Wikonerin tritt damit die Nachfolge von Charlotte Wälti an. Diese und andere personelle Änderungen stellte der Gemeinnützige Frauenverein Zentralschweiz bei seiner 130. Generalversammlung in Luzern vor. Die grösste personelle Veränderung stellt der Abgang der Präsidentin Barbara Gysi dar. Sie tritt aufgrund der Amtszeitbeschränkung nach acht Jahren ab. «Doch ich gehe mit gutem Gefühl, weil wir eine kompetente Nachfolgerin gefunden haben.» Zur Wahl stellte sich Ruth Aregger, die bereits seit zwei Jahren im Vorstand des SGF Zentralschweiz mitarbeitet. Die gebürtige Buttisholzerin lebt in Luzern, sie ist Rechtsanwältin und arbeitet als selbstständige Unternehmensberaterin und Coach. Ihre berufliche Erfahrung in Veränderungsprozessen komme ihr bei der neuen Aufgabe zugute, sagte sie. Warum engagiert sie sich für den SGF? Durch Zufall sei sie ins Vorstandsgremium gerutscht, ohne dass sie die anderen Frauen gekannt habe. «Doch es ist ein super Team und hier wird einfach tolle Arbeit geleistet. Das ist meine Motivation.» Und die neue Präsidentin hat bereits Ideen. Sie freue sich, neue Projekte in Angriff zu nehmen, beispielsweise die Vereinsfinanzen langfristig auf eine solide Basis zu stellen oder die Form der jährlichen GV zu überdenken.

Standing Ovations für Gysi

Vorstandskolleginnen und Sektionspräsidentinnen beschenkten die scheidende Präsidentin mit berührenden Dankeskarten. Barbara Gysi habe den Verein mit Weitsicht und Kompetenz geführt, sie sei eine professionelle und unermüdliche Schafferin gewesen. Als sich die 70 Gäste applaudierend von den Stühlen erhoben, musste Barbara Gysi eine Träne verdrücken. «Die Zeit als Präsidentin war nicht nur Arbeit, sondern es war auch eine lehrreiche Zeit», sagte sie.

Die restlichen Vorstandsfrauen stellen sich für vier weitere Jahre zur Verfügung: Elsbeth Amrein-Bringolf, Malters (Vizepräsidentin), Marianne Pfenniger-Schorno, Goldau (Öffentlichkeitsarbeit) und Brigitte Wyss-Lütolf, Willisau (Finanzen). Alle wurden einstimmig gewählt. Aufgrund der speziellen GV mit Präsidentinnenwechsel gab es gleich mehrere Gruss- und Dankesworte. Sogar Béatrice Bürgin, Präsidentin des Dachverbands, war nach Luzern gereist. Sie betonte die Bedeutung der Frauenvereine, die schon viele Pionierprojekte gestartet hätten, die später von der öffentlichen Hand übernommen wurden. Béatrice Bürgin überreichte der scheidenden Präsidentin eine silbrige SGF-Nadel für besondere Verdienste. Als Präsident von Benevol, der Dachorganisation für Freiwilligenarbeit, überbrachte der Luzerner Kantonsrat Charly Freitag Grüsse an die Frauen. «Heute engagieren sich 20 bis 25 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer freiwillig. Umfragen haben ergeben, dass sich doppelt so viele die Zeit dafür nehmen würden», so Charly Freitag. Es gehe also darum, herauszufinden, wie man diese Menschen mit den passenden Aufgaben zusammenbringen könne. Daniel Wicki als Vertreter des Kantons Luzern überbrachte die Grussworte von Regierungspräsident Guido Graf. Und er fand: «Ihr seid wirklich SGF – Super Gute Frauen.»