
Einige unerwartet harte Schläge für die Piraten
Kurz vor Ende der Saison 2019 bleibt bei Argovia-Pirates-Coach Roger Bächli ein zwiespältiger Eindruck: «Von den Resultaten her bin ich überhaupt nicht zufrieden. Was das Team betrifft, bin ich aber sehr zufrieden.» Wie bitte? Unter «normalen» Umständen hätten die Pirates nach Rang zwei 2017 und Platz drei 2018 mit dem – voraussichtlich – vierten Schlussrang in dieser Spielzeit einen Rückschritt gemacht. «Normal» verliefen die letzten Monate für die Aargauer aber nicht. «Einer der beiden Quarterbacks fiel schon vor der Saison aus und in der vierten Partie verletzte sich auch noch der zweite», erklärt Roger Bächli, «und das waren bei weitem nicht die einzigen, die uns nicht zur Verfügung standen.» Die Mannschaft habe zwar stets gekämpft, «aber in einer so ausgeglichenen Liga – vielleicht mit Ausnahme von Überflieger Zurich Renegades – wiegen so viele Ausfälle doppelt schwer.» Schliesslich haben sich die Schwierigkeiten im Angriff auf die ganze Equipe ausgewirkt: «Wenn du in der Offensive nur wenig Punkte machst, bist du in der Defensive ständig unter Druck.»
Gestartet waren die Pirates gleich mit zwei Erfolgen, ehe es in St. Gallen (6:12) einen ersten und im Heimspiel gegen die Renegades (14:35) einen zweiten Dämpfer absetzte. Das Auf und Ab begleitete die Piraten schliesslich durch die gesamte Spielzeit. Und deshalb sagt der 54-jährige Ammerswiler Roger Bächli: «Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen, denn es hätte bezüglich Abstieg auch noch deutlich enger werden können.» So aber können die Argovia Pirates die Saison heute entspannt beenden – und mit einem Sieg in Thun vielleicht sogar noch einen Rang gut machen. «Wir können heute locker antreten und werden auch bereits den einen oder anderen Junior einsetzen, der auf die nächste Saison ins Fanionteam aufsteigen wird», sagt Roger Bächli.
So oder so wird das Saisonziel, ein Platz in den ersten zwei, aber verpasst. «Wir stehen in der Tabelle nicht dort, wo wir uns das vorgestellt haben», erklärt Roger Bächli, «ohne die vielen Verletzten wäre ein Top-2-Rang aber durchaus realistisch gewesen.» Und etwas Positives hatte das Pech auch. «Wir sind viel mehr zusammengewachsen und zur Einheit geworden», so Bächli.
Dennoch will man bei den Argovia Pirates aus den Erfahrungen dieser Spielzeit lernen. «Wir wollen bezüglich den Schlüsselpositionen noch besser vorsorgen», erklärt Roger Bächli. Dann sollte nach zuletzt zwei kleinen Schritten rückwärts im kommenden Jahr auch wieder ein Schritt vorwärts gelingen. «Wir haben mit unserem neuen Offense Coordinator Brian Petrus einen hervorragenden Coach dazubekommen. Nicht zuletzt deshalb sind wir auf dem richtigen Weg», ist sich Roger Bächli sicher, «wir machen das gut, dürfen aber einfach nicht nachlassen.»