Endlich gibt es beim EHC Olten wieder glückliche Gesichter zu sehen

Nach 32 Tagen ohne Dreipunkte-Sieg findet der EHC Olten wieder zum Siegen zurück. Endlich gelingt dem EHC Olten der langersehnte Befreiungsschlag. Der 5:2-Sieg beim Swiss-League-Schlusslicht Winterthur bedeutet gleichzeitig ein geglücktes EHCO-Debüt von Assistenztrainer Rolf Schrepfer. «Es tut allen gut, dass wir endlich diese Negativserie ablegen und wieder mal gewinnen konnten – vor allem auch der Seele», sagte er.

Die Erleichterung war beim EHC Olten gross, auch Schrepfer konnte sie nicht verbergen. «Es macht einfach mehr Spass, glückliche Gesichter in der Garderobe zu sehen.» Er habe eine verunsicherte Mannschaft ohne Selbstvertrauen angetroffen. «Es ist wie bei anderen Teams auch nach einer solchen Serie: Die Spieler halten die Stöcke, als wären diese 100 kg schwer, die Beine sind schwer, die Angst, Fehler zu begehen, ist gross. Ich hoffe, wir konnten das nun mit diesem Sieg ablegen.»

Beschwerlicher Weg zu den ersehnten drei Punkten
Dahinter bleibt aber trotz Befreiungsschlag vorerst ein grosses Fragezeichen zu setzen. Denn so komfortabel sich der Sieg gegen das Schlusslicht im Telegramm liest, so beschwerlich war der Weg für die Oltner zu den vielgesuchten drei Punkten. Der EHC Olten, notabene das ligaschwächste Team der letzten zehn Spiele, startete behäbig. Zwar nutzte Garry Nunn Oltens erstes Powerplay zur Führung aus, doch danach begingen die Powermäuse sträfliche individuelle Fehler, weshalb man sich nach 24 Minuten mit einem 1:2-Rückstand konfrontiert sah.

Rolf Schrepfer zeigte sich insbesondere in dieser schwierigen Phase auf der EHCO-Bank als aktiver Unterstützer: Mal war er der emotionale Pusher, mal gab er mittels Taktiktafel Hinweise im Eins-zu-Eins-Gespräch – etwas, das zuletzt im EHCO-Umfeld besonders vermisst worden war. «Das ist mein Naturell. Wir wollen die Spieler besser machen und manchmal hilft es, den Spieler sogleich auf seinen Fehler aufmerksam zu machen. Wir wollen ja alle gewinnen», meinte Schrepfer.

18 Strafminuten erschweren das EHCO-Leben
Zu diesem «Gewinnen» kam der EHCO schliesslich mit einer Leistungssteigerung im Mitteldrittel, in dem man zurückfand zum gradlinigen, simplen Spiel. Erst glich Mason McTavish mit seinem zweiten EHCO-Tor aus, worauf Jewgeni Schirjajew und Neuzuzug Robin Schwab auf 4:2 erhöhten. Doch statt weiter daran anzuknüpfen und etwas für das mehr als angeschlagene Selbstvertrauen zu tun, machten sich die Oltner mit Strafen das Leben selber schwer. Insgesamt bekam der EHCO neun Zweiminuten-Strafen aufgebrummt. «Gegen besonders starke Gegner gewinnt man dann solche Spiele nicht. Die vielen Strafen müssen wir unbedingt noch abstellen», hielt Schrepfer fest.

Herausgestrichen werden dürfen die Leistungen der zuletzt viel kritisierten Importspieler. Sowohl Dion Knelsen mit vier teilweise zauberhaften Assists wie auch Garry Nunn, der ein Tor und zwei Assists zum Sieg beisteuerte, waren endlich wieder einmal die erwarteten Leistungsträger.

Der EHC Olten empfängt nun am Samstag die GCK Lions. Er wird es wohl erstmals mit B-Lizenzspieler Stanislav Horansky tun. Der Oltner Hoffnungsträger stösst erst heute Donnerstag zum Team, nachdem er erst kürzlich bei Ambri noch eine Quarantäne abzusitzen hatte und deshalb mit den «Return-to-Play»-Empfehlungen der Liga noch nicht einsatzbereit war.

Winterthur – Olten 2:5 (1:1, 1:3, 0:1)


Zielbau-Arena. – Keine Zuschauer. – SR: Müller/Potocan, Bichsel/Haag. – Tore: 9. Nunn (Knelsen, Schirjajew/Ausschluss Brace) 0:1. 14. Wieser (Brace, Arnold) 1:1. 24. Bleiker (Puide) 2:1. 30. McTavish (Knelsen) 2:2. 33. Schirjajew (Nunn, Knelsen/Ausschluss Haldimann) 2:3. 35. Schwab (Oehen) 2:4. 53. Schirjajew (Knelsen, Nunn/Ausschluss Bozon) 2:5. – Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen Winterthur, 9-mal 2 Minuten gegen Olten.
Winterthur: Messerli (40. Gianola); Engeler, Sigg; Pozzorini, Birchler; Steinauer, Raggi; Bachofner, Sluka; Bozon, Hess, Haldimann; Brace, Wieser, Arnold; Braus, Allevi, Oana; Bleiker, Puide, Krayem.
Olten: Matthys (Racciatti); Stämpfli, Lüthi; Elsener, Philipp Rytz; Maurer, Weisskopf; Schwab, Suleski; McTavish, Knelsen, Nunn; Othmann, Schirjajew, Wyss; Schwarzenbach, Fuhrer, Oehen; Fogstad Vold, Weder, Portmann.
Bemerkungen: Winterthur ohne Burkhalter, Torquato (beide verletzt) und Hunziker (abwesend). Olten ohne Paupe (abwesend), Heughebaert, Nater, Horansky, Gurtner, Daneel, Halberstadt (alle überzählig), Rexha, Simon Rytz, Stauffacher und Hüsler (alle verletzt). Winterthur ab 55:33 bis 57:52 mit sechstem Feldspieler statt Torhüter Gianola.

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