Als wir am Montag vorbei gingen, wuselten, hämmerten, schraubten noch überall die Handwerker im Gasthaus bei der Klosterpforte. «Päsku da, Päsku dort», überall wollte jemand etwas vom neuen Gastgeber. Der Spitzenkoch Pascal Schwarz führt neu den «Löwen», nachdem die Zofinger Unternehmerfamilie Negri das Lokal Anfang 2021 übernommen hat (Ausgabe vom 11. Oktober). 

«Wir eröffnen mal am 1. Dezember und sind trotz Corona voll motiviert», sagt Pascal Schwarz bei einem Kaffee in der Gaststube. «Nachträglich werden wir sicher einmal einen Eröffnungsevent auf die Beine stellen, um die Wiedereröffnung ohne Einschränkungen mit unseren lieben Gästen gebührend feiern zu können.» Vorher habe dazu einfach die Zeit nicht gereicht.

Obwohl: Neugierig sind die Gäste jetzt schon. Das neue «Gourmetstübli» von Schwarz mit dem Namen «Negral» ist bereits gut belegt. Eine Reservation empfiehlt sich. Mit seinen dunklen Tapeten und schönen Lampen wirkt es edel. «Das Negral wird aber kein Etepetete-Lokal», stellt der neue Gastgeber klar, «es soll wie meine Stube zu Hause sein. Es gibt keine Karte und ich koche, worauf sich die Gäste freuen werden.» Das Angebot wird von Tapas bis zu mehrgängigen Menüs reichen. Der Name «Negral» ist eine spielerische Zusammensetzung von schwarz auf Spanisch und der Endung seines Vornamens und soll auch eine Hommage an seine spanische Ehefrau und die neuen Hausbesitzer sein.

In der Gaststube nebenan wird man weiterhin Kaffee trinken können, am Nachmittag gibts Kaffee und Kuchen. Dorf-Vereine seien herzlich willkommen, und man kann nach dem Besuch von Veranstaltungen im Kloster noch im Gasthaus einkehren. «In der Gaststube werden wir coole klassische Küche zu fairen Preisen servieren», erklärt Schwarz. Das kann zum Beispiel ein handgeschnittenes Rindsfilet-Tatar sein, ein Cordon Bleu oder geschmorte Kalbsbäggli. Der «Löwen» wird mit der Metzgerei Haas und der Klosterbäckerei zusammen arbeiten.

Pascal Schwarz  muss den Laden nicht alleine schmeissen und hat einige starke Partner hinter sich.  Die Freunde unterstützen Pascal Schwarz  in nicht «kochtechnischen Bereichen» tatkräftig. Nur so konnte innert kürzester Zeit ein solches Projekt realisiert werden.

Die Gruppe hat den Umbau des «Löwen» intensiv begleitet und das Klostergasthaus in die heutige Zeit transferiert, ohne seine Geschichte zu vernachlässigen. Das alte Buffet aus Kirschholz thront wie weiland in der Gaststube, auch der Vereinstisch steht an seinem gewohnten Platz. Die Stube wurde teilweise schallisoliert. «Wir haben Rückmeldungen der Gäste dazu berücksichtigt», sagt der junge Gastwirt.

Die neue Produktions- und Kompaktküche verfügt jetzt über modernste Kochtechnik, die Haus-Haus-Technik ist auf dem neusten Stand. Eine Musikanlage wurde eingebaut. Im Kellergeschoss wird die neue Zigarrenlounge entstehen, und im Untergeschoss wird sich auch der Weinkeller befinden.

Gestern ist auch die Homepage Klostergasthaus-Loewen.ch online gegangen. Das neue Logo mit dem «gendergerecht» gestalteten Logo des Löwen und der Löwin zieht sich durchs ganze Haus durch. Gestaltet hat es die ADi AG Agentur für Digitales aus Zofingen. Nun: Bei soviel Engagement kann eigentlich nichts mehr schief gehen, und die ersten Gäste dürfen ab heute mittag aufs Endergebnis gespannt sein.