Entspannter ins nächste Jahrhundert

Das Zofinger Stadtfest war ein Experiment mit unklarem Ausgang. Würde sich das Centralfest der Studenten und Alt-Herren, die in Anzug und Krawatte lateinische Lieder singen, mit einem Volksfest unter einen Hut bringen lassen?

Zofingen und Zofingia waren sich nicht immer grün. Im Gegenteil: So mancher Stadtbewohner hat sich schon sehnlichst gewünscht, der Schweizerische Zofingerverein wäre irgendwo gegründet worden – bloss nicht in Zofingen. Nicht nur einmal haben es die Mitglieder der Studentenverbindung mit ihrer Bierseligkeit einfach zu weit getrieben.

Zofingen und Zofingia könnten dank dem Stadtfest näher zusammenrücken, wünschte sich Stadtammann Hans-Ruedi Hottiger – bis zum nächsten gemeinsamen Fest soll nicht ein Jahrhundert verstreichen.

So wie es am Sonntagabend aussah, dürfte Hottigers Wunsch in Erfüllung gehen. Die Zofinger der Verbindung und die Zofinger der Stadt fallen sich bei einem Wiedersehen vielleicht noch nicht in die Arme. Aber das gemeinsame Fest hat klar gemacht, dass es die Werte der Zofingia mehr denn je braucht, wenn es unsere politische Kultur in 100 Jahren noch geben soll. Und dass es eine so gastfreundliche Stadt wie Zofingen braucht, wenn die Zofingia in 100 Jahren ihr nächstes grosses Jubiläum feiern will.