Faire Preise und schnelle Lieferung versprochen, doch alles war gelogen: Onlinehändler wegen Betrugs verurteilt

Faire Preise, hohe Verfügbarkeit, schelle Lieferung – mit diesen Versprechen hat die BHS Binkert Schweiz GmbH mit Sitz in Frick für ihr Sortiment an Elektro- und Elektronikprodukten geworben. Nur: Der Online-Händler, der die Seite «techniworld.ch» betreibt, hat seine Versprechen nicht gehalten. Im Gegenteil: Auf diversen Online-Portalen hat die Firma eine Flutwelle der Entrüstung geprellter Kunden auf sich gezogen. 19 Seiten lang sei der Auszug aus dem Betreibungsregister gewesen. Andere Kundinnen und Kunden hätten sogar Strafanzeige gegen die Firma eingereicht. 

Gegenüber der AZ haben sich im Januar 2021 drei Frauen geäussert, die beim Onlinehändler Waren bestellt und bezahlt haben. Diese Waren kamen aber nie an. So sagte eine der Frauen, dass sie stinksauer sei, eine andere zeichnete ebenfalls kein gutes Bild: «Die Kommunikation des Online-­Händlers läuft professionell und freundlich ab, doch in Wahrheit wird man hinters Licht geführt.»

Nun berichtet das Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF, dass die Behörden wegen Betrugs ermittelt haben. Zuerst in der Schweiz und dann in Deutschland, weil der Inhaber der Firma dort wohnhaft ist. Am 9. August sei dieser nun vor dem Amtsgericht Waldshut-Tiengen gestanden. Das erstinstanzliche Urteil: 18 Monate Freiheitsstrafe mit Bewährung. Verurteilt wurde der Mann wegen 19 Fällen, in denen Waren online bestellt und bezahlt, aber nicht geliefert wurden. Der Mann habe dies zugegeben und den Schaden zum Teil auch wieder gutgemacht, berichtet das Konsumentenmagazin.

Allerdings: Beim Urteil geht es nur um diejenigen Fälle, in denen auch Strafanzeige eingereicht worden ist. Rechtskräftig ist das Urteil noch nicht, der Inhaber könnte das Urteil also weiterziehen. Weitere Geschäfte machen kann der Mann mit seinem Onlineshop indes nicht. Dieser ist seit Januar dieses Jahres konkurs. (cri)