
FC Aarau: Startschuss zur Mission «Wiedergutmachung» im Trainingslager
Dem einen oder anderen war die Müdigkeit in den Augen abzulesen, als sich Mannschaft, Trainer- und Betreuerstab am Freitagmorgen am Flughafen Zürich versammelten. Kein Wunder um halb sieben in der Früh. Doch das frühe Aufstehen lohnte sich: Zuerst in Form der prächtigen Aussicht auf Schneeberge und Meer während des knapp dreistündigen Fluges in die Südtürkei. Und dann wurde der FC Aarau von Sonnenschein und für Freiluftsport idealen 18 Grad in Belek empfangen. Zur Erinnerung: Vor Jahresfrist wirbelten am gleichen Ort heftige Regenfälle und Stürme das angedachte Programm durcheinander, damit müssen heuer der FCA und die zahlreichen ebenfalls in Belek anwesenden Fussballklubs aus ganz Europa (aus der Schweizer Liga GC, der FCZ, YB und Vaduz) nicht rechnen.
Perfekte Bedingungen also für Aarau-Trainer Patrick Rahmen und seine Spieler, in den nächsten Tagen die Mission «Wiedergutmachung» aufzugleisen: Denn nichts anderes ist das Ziel in der Rückrunde, angesichts der Tabellensituation (Rang 7) und der elf Punkte Rückstand auf den Barrageplatz wären Aufstiegsträume, wie sie der FCA vor einem Jahr in Belek zurecht hatte, fehl am Platz. Kurz nach der Ankunft im «Calista Luxury Resort» bat Rahmen die Mannschaft denn auch gleich zum ersten Mal auf den Platz, ab Samstag und bis zur Heimreise am 18. Januar stehen täglich zwei Einheiten auf dem Programm.
Am Sonntag bestehen diese aus zwei Testspielen gegen zwei klingende Namen des deutschen Klubfussballs, die aktuell jedoch in der 3. Liga harte Zeiten durchmachen: Der Chemnitzer FC und der 1. FC Kaiserslautern. Letzterer ist der Klub, der 1998 mit Captain Ciriaco Sforza sensationell als Aufsteiger Deutscher Meister wurde. Weitere Partien sind gegen den deutschen Zweitligisten VfL Osnabrück (15. Januar) und den rumänischen Erstligisten Universitatea Craiova (17. Januar) geplant.
Acht Spieler mit auslaufendem Vertrag
Ebenfalls Teil der Aarauer Reisegruppe sind Sportchef Sandro Burki sowie die Verwaltungsräte Alfred Schmid (Präsident), Roger Geissberger (Vizepräsident) und Philipp Bonorand. Während es für Schmid und Geissberger endgültig der letzte Trainingslagerbesuch in offizieller Mission ist, «feiert» Bonorand sozusagen seine Premiere. Der 39-Jährige wird im Juni an der FCA-GV zum neuen Präsidenten gewählt und will sich in der Türkei dem Amt als Kluboberhaupt ein weiteres Stück annähern.
Dies dürfte auch in Form von intensiven Gesprächen mit Burki geschehen. Denn neben der kurzfristigen Zukunft in sportlicher Hinsicht wird in Trainingslagern auch mit mittel- und langfristiger Perspektive gearbeitet. Konkret: Welche Spieler mit im Sommer auslaufenden Verträgen sollen behalten werden, welche den FCA verlassen und welche haben in der Rückrunde die Chance, sich für einen neuen Vertrag zu empfehlen? Gibt es im Sommer eine Transferkasse – wenn ja, wie viel Geld ist drin?
Auslaufende Verträge haben Stefan Maierhofer, Marco Schneuwly, Markus Neumayr, Patrick Rossini, Gezim Pepsi, Giuseppe Leo, Damir Mehidic und Anthony von Arx. Ausser dem als sicher geltenden Abgang Maierhofers Ende Saison sind alle Personalien offen.