
Feierabendbier in Uerkheim: die renovierte Seehafen-Bar öffnet wieder
8. Februar, ab 15 Uhr, Eröffnung
Seehafen-Bar, Alte Hinterwilstrasse 3, Uerkheim
Der Stammtisch ist bereit, die Zapfhähne angeschlossen und die Gläser poliert: Der Eröffnung der Seehafen-Bar in Uerkheim am Samstag, 8. Februar, steht nichts mehr im Weg.
Möglich gemacht hat das René Wyss. Ende 2017 kaufte er den Gasthof dem vorherigen Besitzer Marco Steffen ab. Der 34-jährige Wyss, der gegenüber dem Seehafen ein Gartenbaugeschäft betreibt, ist der Enkel des Wirte-Ehepaars, das den damaligen «Frohsinn» von 1962 bis 1989 als Bauerngasthof führte. Als Dreikäsehoch hatte René Wyss mit seinen Eltern, Brüdern und der Grossmutter in der Wohnung über dem Restaurant gewohnt. Allzu intensiv sei er die vergangenen zwei Jahre aber nicht auf der Suche nach einem Betreiber für die Bar gewesen. «Ich habe die Prioritäten nicht immer beim Seehafen gesetzt», so Wyss. Lediglich die Gaststube habe er weiterhin für Hochzeiten, Geburtstage und Ähnliches vermietet. Umso glücklicher ist er, dass nun mit Andrea Schär eine Fast-Einheimische den Barbetrieb aufnimmt.
Gleichzeitige Lancierung des Cateringbetriebs
Die neue Barbetreiberin wohnt in Kölliken und ist seit acht Jahren mit einem Gastronomen liiert. «Ich freue mich auf die neue Herausforderung», so Schär, die als medizinische Praxisassistentin in einem mobilen Notfallbetrieb arbeitet und für den Barbetrieb vorhat, zu reduzieren. Ihr Partner Nathaniel Hernandez arbeitet in der Küche eines regionalen Restaurants und unterstützt Schär hauptsächlich im Hintergrund mit Insiderwissen aus dem Gastrobusiness. Weil Schär grundsätzlich alleine hinter der Bar stehen wird, sucht sie für die Zukunft Verstärkung.
Gleichzeitig zur Bareröffnung lancieren die beiden ihren Cateringbetrieb «Gaumenglück». Mit einer guten Zusammenarbeit mit René Wyss soll eine Win-win-Situation für beide Parteien entstehen, indem möglichst viele Cateringanlässe im Seehafen stattfinden und umgekehrt Wyss die beiden als Caterer empfiehlt. «Es ist für uns eine gute Möglichkeit, etwas Gemeinsames aufzubauen und uns selbstständig zu machen», sagt die 27-Jährige.
Geplant ist der Barbetrieb am Donnerstag- und Freitagabend ab 17 Uhr, also perfekt fürs Feierabendbier. «Die Bar soll ein gemütlicher Treffpunkt für Jung und Alt aus der Region werden», so Schär. Wichtig war der neuen Barbetreiberin die Regionalität der Produkte. So stammen der Käse und das Fleisch auf dem angebotenen Plättli aus der Metzgerei Klauser in Uerkheim. Auch René Wyss hat bei vorgängigen Arbeiten in der Bar Handwerker aus der Region berücksichtigt. Entstanden ist ein harmonisch wirkender Treffpunkt in weichem Licht mit viel Holz und erdigen Farben. «Das Ländliche sollte sich in der Bar widerspiegeln, aber ich wollte keinen Spunten», so Schär. Für Wyss war die wiedergeschaffene Stammtischecke wichtig. Komplettiert wird das Angebot von einem Darts- und einem Tischfussballkasten.
Wein, Bier, Cocktails – alles ist möglich
Für die Zukunft mangelt es Andrea Schär nicht an Ideen und Motivation. «Ich könnte mir gut vorstellen, auch Themenanlässe in der Bar durchzuführen, beispielsweise einen Cocktailabend oder eine Wein- oder Bierdegustation.» Ob solche Anlässe und der Barbetrieb im Allgemeinen in der Region Anklang finden? René Wyss ist sich sicher: «Wir haben ein aktives Tal und ein gutes Vereinswesen.» Wyss sieht seine Aufgabe darin, für Kundschaft zu sorgen: «Als selbstständiger Gärtner und Vereinsmensch bin ich in der Region viel unterwegs, einige kennen mich.» Vor allem ältere Leute hätten es vor zwei Jahren sehr geschätzt, dass er den Gasthof gekauft habe und somit kein unerwünschtes Angebot im Weiler entstanden sei.
An der kommenden Eröffnung stehen ausnahmsweise alle drei hinter der Bar. «Ich freue mich sehr, dass es jetzt endlich aufgeht. Mit Andrea ist wieder Power in die ganze Sache gekommen», so Wyss. Beide wissen, dass die Zukunft der Bar ungewiss ist. «Es muss nicht alles am Anfang schon perfekt sein», so der Gärtner. Sie seien bereit, ihr Angebot mit der Zeit anzupassen, falls die Nachfrage nicht stimme. «Der Gast darf seine Bemerkungen anbringen – und wir versuchen, uns danach zu richten.»