
Feriengefühle
Der Juli: Sonne. Baden. Das Leben geniessen. Oder in einem Wort zusammengefasst: Sommerferien. Nicht nur deshalb steht die aktuelle Jahreszeit bei mir hoch im Kurs. Ich mag die nicht enden wollenden Tage, an denen man abends unter freiem Himmel grillieren und mit einem kühlen Getränk in der Hand über Gott und die Welt reden kann. Als Krönung wird ein solcher Tag fernab der Heimat zelebriert. Irgendwo an einem schönen Flecken Erde, weit weg vom alltäglichen Stress. In diesem Jahr ist aber aus bekannten Gründen alles anders. Die geplante Woche im Allgäu mit der Familie haben wir storniert, zu gross war uns das Risiko, mit diesen verflixten Coronaviren im Gepäck die Heimreise antreten zu müssen. Stattdessen haben wir uns auf den Herbst vertröstet. Mit etwas Glück klappt es ja dann mit unseren Ferien. Bis dahin schaue ich Fotos von früheren Reisen an und schwelge in Erinnerungen. Oder ich überbrücke mir die Zeit mit der Suche nach einer geeigneten Destination. Dieser Prozess ist für mich beinahe so toll wie die Ferien an sich: Beim Durchforsten der unzähligen Hotelanlagen, Unterhaltungsmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten überkommt einen das Feriengefühl wie von alleine. Dieses Kribbeln bleibt auch dann, wenn man schon längst fündig geworden ist und erste Pläne für die bevorstehende Reise schmiedet. Schliesslich heisst es nicht umsonst: Vorfreude ist die schönste Freude.
Und wie ich da so auf dem Balkon sitze, Feriendomizile im In- und Ausland durchforste und zwischendurch die Sonne dabei beobachte, wie sie langsam hinter dem Horizont verschwindet, überlege ich mir: «Eigentlich ist es hier zuhause auch sehr schön.»