
Flugticketabgabe: SP Aargau will in Bern Druck machen – FDP dürfte Knackpunkt sein
Im Dezember hatte der Nationalrat eine Flugticketabgabe im Rahmen des CO2-Gesetzes verworfen. Auch die damalige Umweltministerin Doris Leuthard bezeichnete eine Abgabe als schwierig, mehrfach hat der Bundesrat entsprechende Vorstösse abgelehnt.
Inzwischen hat sich der Druck aus der Umweltbewegung erhöht. Dass der Flugverkehr die von ihm verursachten Umweltkosten nicht selber trage, wird kritisiert. Verschiedene Parlamentarier haben dafür gesorgt, dass demnächst auf Bundesebene über eine mögliche Flugticketabgabe entschieden wird. Gegenüber dem «Tages-Anzeiger» schrieb das Departement Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation von Bundesrätin Simonetta Sommaruga letzte Woche: «Wenn das Parlament im Rahmen des CO2-Gesetzes eine solche Abgabe einführen will, wird der Bundesrat diese Arbeit wohlwollend begleiten.»
Bevölkerung sagt Ja
Ob das Anliegen der SP auch im Grossen Rat eine Chance hat, ist für Suter schwierig abzuschätzen. Sie hoffe, dass sicher jene Fraktionen, welche zusammen das Ausrufen des Klimanotstandes fordern, für die Standesinitiative stimmen werden. Neben der SP, der GLP und den Grünen wäre das auch die Fraktion EVP-BDP. Bei der CVP geht Suter davon aus, dass diese mindestens teilweise für die Initiative stimmen wird, da die Mitglieder der Mittepartei in der letzten Zeit mehrfach Klimavorstösse unterstützt oder eingereicht haben.
Freisinnige wohl entscheidend
Wie im nationalen Parlament dürfte auch im Aargau die FDP der Knackpunkt sein. Im Nationalrat war sie massgeblich daran beteiligt gewesen, dass die Abgabe gescheitert ist. Inzwischen reden die Freisinnigen zwar bei der Klimathematik mehr mit, in ihrem Positionspapier von letzter Woche steht aber nichts von einer Flugticketabgabe.
SP-Präsidentin Suter kommentiert das so: «Diese Standesinitiative ist für Klimaparteien eine Möglichkeit, ihre Position deutlich zu machen. Für die anderen ist sie eine Möglichkeit, über ihren Schatten zu springen und die Anliegen der Bevölkerung ebenfalls aufzunehmen.» Auch die Mitgliederbefragung der Freisinnigen habe schliesslich klar aufgezeigt, dass die FDP-Basis eine Abgabe befürwortet.