Forstbetrieb Suhrental Ruedertal: Genügend Gemeinden machen mit

Mit der Gemeindeversammlung von Holziken hat die letzte der ursprünglich elf Gemeinden über den Beitritt zum neuen Forstbetrieb Suhrental Ruedertal abgestimmt. Dieser entsteht aus den drei Forstbetrieben Leerau-Rued, Muhen-Holziken-­Hirschthal und Oberes Suhrental. Die Holziker Ortsbürger sprachen sich mit 10 zu 0 Stimmen bei einer Enthaltung klar gegen den Beitritt zum neuen Forstbetrieb aus. Das ist keine grosse Überraschung. Der Gemeinderat hatte in den Unterlagen zur Versammlung empfohlen, nicht beizutreten, um sich so auch weiterhin ein grosses Mitspracherecht am eigenen Wald zu sichern. Mit einer ähnlichen Begründung hat sich schon Reitnau Ende Mai gegen den Beitritt ausgesprochen und die Zustimmung zur Beförsterung des Waldes durch einen Privatunternehmer gegeben. Schmiedrued hatte sich schon vor längerer Zeit aus dem Projekt zurückgezogen.

Holziken prüft nun verschiedene Alternativen

Ebenfalls abgelehnt haben die Holziker Ortsbürger die Auflösung des bestehenden Forstbetriebs Muhen-Hirschthal-Holzi­ken. Wäre der Entscheid anders ausgefallen, müsste Holziken schon fürs nächste Jahr eine neue Lösung für die Beförsterung seines Waldes haben. Nun läuft der Vertrag noch bis Ende 2023 weiter und der neue Forstbetrieb wird ihn erfüllen müssen. Gleichzeitig hat die Gemeinde Zeit, Alternativen zu prüfen. Eine Möglichkeit ist, dass der neue Forstbetrieb die Beförsterung auf Vertragsbasis übernimmt. Sobald der Gemeinderat eine gute Anschlusslösung gefunden hat, kann er den bestehenden Gemeindevertrag auflösen. Das haben die Ortsbürger von Holziken ebenfalls beschlossen.

Referendumsfristen erst noch abwarten

Die Zustimmungen im Suhren- und Ruedertal fielen mit unterschiedlich grosser Begeisterung. Knapp war der Entscheid unter anderem in Staffelbach. Hier hatten die Gegner gar einen Rückweisungsantrag gestellt. In den anderen Gemeinden sahen die Ortsbürger mit dem neuen Forstbetrieb unter anderem eine Möglichkeit, die Bewirtschaftung des Forstes wieder mit schwarzen Zahlen realisieren zu können. Der neue Forstbetrieb Suhrental Ruedertal kann per 1. Januar 2022 gebildet werden, obwohl sich zwei der zehn Gemeinden, die die Vorlage vor die Gmeind gebracht haben, dagegen ausgesprochen haben. Es müssen Gemeinden mitmachen, die mindestens 80 Prozent von 17 051 Einwohnern vertreten. Zugestimmt haben in den vergangenen Wochen Gemeinden, die 14 022 Einwohner vertreten, das sind gut 82 Pozent. Allerdings unterliegen die Versammlungsentscheide in diversen Gemeinden dem fakultativen Referendum. Erst nach Ablauf dieser Fristen ist der neue Forstbetrieb definitiv entstanden.