Friends United wollen Schönenwerd zur Futsal-Hochburg machen

«In spätestens drei Jahren wollen wir zu den besten drei Futsalvereinen der Schweiz gehören», sagt Nol Toplanaj. Der Niedergösger ist Trainer, Präsident, Finanzchef und vieles mehr bei Friends United. Der Klub absolviert aktuell seine zweite Saison in der Swiss Premier League. Mit einem Sieg und drei Niederlagen verlief der Auftakt nicht wunschgemäss. Doch Toplanaj ist trotz des letzten Tabellenplatzes überzeugt: «Wir werden die Playoffs erreichen und dort ist dann alles möglich.»

Der 42-Jährige stiess 2015 zum Klub, der fünf Jahre davor von Bernard Duzhmani und dem aktuellen FC-Kölliken-Trainer Pjeter Cubi gegründet worden war. 2012 stieg Friends United in die NLA auf – damals die zweithöchste Liga nach der Premier League. Im Folgejahr schrammte er knapp am Durchmarsch vorbei, wurde erst im Final gebremst und musste sich danach sechs Jahre gedulden. In der Saison 2019/20 qualifizierte sich Friends United in der Second League, wie die NLA mittlerweile heisst, abermals für die Aufstiegsspiele. Diese konnten wegen der Coronapandemie zwar nicht durchgeführt werden. Per Losentscheid durfte der Verein aber dennoch in die Premier League aufsteigen. «Wir haben das Glück erzwungen», äussert sich Toplanaj dazu lachend, «top war, dass unsere zweite Mannschaft in die Second League nachrücken konnte.»

Die Geschichte der Debütsaison in der höchsten Liga ist schnell erzählt: Zwei Niederlagen, dann kam erneut das Coronavirus dazwischen. Damit dieses Jahr zumindest ein paar Spiele mehr stattfinden können, ist der Saisonstart um einen Monat vorgezogen worden. Was überhaupt nicht im Sinne des Niederämter Klubs ist. «Das ist für uns viel zu früh. 22 von 24 Spielern unserer ersten Mannschaft spielen draussen. Wir konnten kaum trainieren und waren auch an den Spielen dezimiert», begründet Toplanaj. Von insgesamt 40 Spielern der ersten und zweiten Mannschaft standen zuletzt gerade mal 7 zur Verfügung.

«Dafür haben wir am vergangenen Samstag dann auch die Quittung gekriegt», kommentiert er die 0:14-Packung gegen Mobulu Futsal Uni Bern und fügt hinzu: «Eigentlich hätte ich im ersten Monat mit gar keinem Punkt gerechnet.» Stattdessen gelang Friends United mit dem 8:7 gegen Genf in der dritten Runde der erste Sieg der Klubgeschichte in der Premier League. Und die Personalsorgen werden schon bald ein Ende haben, freut sich Toplanaj: «Ab Oktober trainieren wir zweimal pro Woche. Wir haben definitiv genug Qualität im Kader, um es in die Playoffs zu schaffen.»

Grossteil des Budgets wird für Hallenmiete gebraucht
Mit seinem Budget von 70000 Franken pro Jahr kann Friends United noch nicht mit den Grossen der Premier League mithalten. Wie etwa dem Ligakrösus Minerva, der mit gut 350000 Franken operiert. «Sie verfügen über mehrere Halbprofis und der Trainer ist ebenfalls in einem Teilzeitpensum angestellt», erklärt Toplanaj. «Bei uns geht der grösste Teil des Budgets für die Hallenmiete drauf. Dazu für die Schiedsrichter, das Trainingsmaterial und so weiter.»

Seit drei Jahren ist die Betoncoupe Arena in Schönenwerd die Heimat des Klubs. «Davor waren wir einfach ein paar Kollegen, die Hallenfussball spielten, jetzt sind wir der einzige Verein in der Schweiz mit einem perfekten Futsalfeld», sagt der Präsident, der in den kommenden Jahren noch viel vorhat mit Friends United: «Wir werden irgendwann Schweizer Meister.» In dieser Saison begnügt er sich aber mit der ersten Playoff-Qualifikation. Am Sonntag steht das Heimspiel gegen Futsal Maniacs an. «Die Spieler sind nach der Kanterniederlage heiss», so Toplanaj. «Wir wollen die drei Punkte und die Halle füllen.» Es gilt Zertifikatspflicht. Der Klub bietet direkt vor der Halle Testmöglichkeiten an.