
Fünfter Start, fünfter Podestplatz auf dem Kopfsteinpflaster für Nora Gmür?
Was für die meisten am Intervall Duathlon Zofingen (IDZ) das «Piece de Resistance» ist, auf das freut sich Nora Gmür. «Der Anstieg zwischen Brittnau und Strengelbach auf der Radrunde kommt mir entgegen, da ich stark bin am Berg», sagt die Schöftlerin. Allerdings hält sich sowohl die Steigung, wie auch die Renndauer in Grenzen. Rund 50 Minuten wird Nora Gmür unterwegs sein, etwas weniger lang als bei anderen Wettkämpfen.
Die Konkurrenz ist weniger stark, als es sich die 18-Jährige gewohnt ist. Aktuell figurieren auf der IDZ-Startliste in Nora Gmürs Kategorie Juniorinnen 18/19 Jahre sechs Athletinnen. Zwei, Fanny Schaffner und Corinne Spichiger, sind wie sie vom Triclub Zofingen.
Eine optimale Vorbereitung
Läuft alles nach Plan, wird Nora Gmür ihr Ziel erreichen: Sie will sich wie im Vorjahr in der jüngeren Kategorie den Schweizer-Meister-Titel holen. Der Wettkampf, der beim Laufen zu einem grossen Teil über Kopfsteinpflaster führt, liegt der Schülerin der Sportkanti Aarau. Viermal bestritt sie bislang den IDZ, viermal finishte sie auf dem Podest. 2018 und 2014 stand sie zuoberst, 2015 wurde sie Zweite und 2017 Dritte. Nora Gmür nutzt das Rennen mit Start und Ziel auf dem Thutplatz, um ihre Abläufe in der Wechselzone zu verbessern. Und sie versucht, nach den ersten vier Laufkilometern auf dem Rad sofort einen hohen Rhythmus zu fahren.
Danach gilt es, für die abschliessenden zwei Laufkilometer rasch den Tritt zu finden. «Den Fokus lege ich auf die zweite Laufrunde», sagt die Athletin des Triathlon-Junioren-Nationalkaders, «da will ich nochmal richtig Gas geben.» Dies im Hinblick auf die Triathlon-EM im holländischen Weert Ende Mai. «Die Laufstrecke wird ähnlich flach sein wie in Zofingen und deshalb dient mir der IDZ als optimale Vorbereitung.»
Strikt an den Plan gehalten
Der Wettkampf in der Thutstadt ist aber nicht der letzte, den Nora Gmür vor der EM bestreitet. Am kommenden Wochenende wartet der Triathlon de Sion. Die Aargauerin wird auch diesen mit viel Selbstvertrauen und Zuversicht angehen. Und mit Spontaneität, was ihr in der jungen Saison bereits einen ersten Erfolg bescherte. Anfang April beendete sie den zum Europacup zählenden Triathlon im spanischen Melilla als Zweite. Für die 750 m Schwimmen, 20 km Rad fahren und 5 km Laufen brauchte sie 1 Stunde 4 Minuten – eine starke Zeit, obwohl sie beim Schwimmen im Getümmel «stecken geblieben» war und ihre im Training beim Schwimmclub Aarefisch angeeignete gute Form im Wasser nicht vollends ausspielen konnte. «Das war ein perfekter Saisonstart», kommentiert Nora Gmür ihr erstes Rennen. Sie habe ja nicht gewusst, wie gut sie «zwäg» und wie stark die Konkurrenz sei. «Dann entwickelte sich das Rennen optimal für mich und war selber überrascht über Platz zwei.» Eine Woche später glückte ihr beim Internationalen Walliseller Triathlon gar der Sieg und somit die Qualifikation für die EM.
Grund für ihre gute «Frühform» sei, dass sie den Winter hindurch gut trainieren konnte, selten krank war und sich somit strikt an die Pläne ihres neuen Trainers Pirmin Christen, erfolgreicher Ausdauerathlet und «Ironman-Hawaii-Finisher», halten konnte. Mit 15 bis 16 Stunden beziffert Nora Gmür aktuell ihren Trainingsaufwand, den sie alleine, im SC Aarefisch, in der Leichtathletikriege Windisch oder mit Triclub-Zofingen-Mitgliedern bestreitet.
Mit Welt- und Europameisterinnen
Diesen wird Nora Gmür auch am Sonntag begegnen. In allen Altersklassen gehen Athleten des Triclubs Zofingen an den Start. Nicht besonders gross, aber umso besser besetzt sind die Elitefelder, in denen es um die Schweizer-Meister-Titel geht und die viermal die Wechselzone passieren. Bei den Frauen sind mit der Solothurnerin Petra Eggenschwiler und der in Wikon aufgewachsenen Bernerin Melanie Maurer jene zwei Sportlerinnen gemeldet, die am Sonntag an der Mitteldistanz-Duathlon-EM in Viborg (Dä) Gold und Silber gewannen und im letzten Herbst am Powerman Zofingen einen Doppelsieg feierten. Bei den Männern ist nebst dem Triathleten Ronnie Schildknecht fast das gesamte Schweizer Nationalkader anwesend.
Als Einzelstarter oder in der Staffel rennen
Der Sportanlass im Herzen von Zofingen – mit diesem Slogan werben die Veranstalter des Zofinger Stadtlaufs und des Intervall Duathlons. Während die Duathleten um Nationale Meisterititel kämpfen, geht es für Teilnehmenden des Stadtlaufs um weniger sprich darum, sich mit anderen zu messen, sich sportlich zu fordern, auf den 6 oder 10 Kilometern die eigenen Grenzen zu erfahren oder einfach nur Spass zu haben. Nebst Einzelkategorien steht beim 22. Zofinger Stadtlauf auch eine Teamstaffelkategorie im Angebot. Ein Team besteht aus drei Personen, jede bewältigt die 2-km-Runde duch die Zofinger Altstadt. Die Zeitmessung ist im Staffettenstab drin und jener Stab wird in einer vorgegeben Wechselzone an den zweiten sprich dritten Läufer übergeben. Die neu kreierte Kategorie findet Anklang: Bereits 14 Trios haben sich angemeldet. Quasi ein Abschluss ist der Zofinger Stadtlauf für die 23 Teilnehmenden des Projekts «Vom Sofa an die Startlinie». Sie wurden seit dem 1. April mittels professionellem Coaching auf den Event vorbereitet und wollen nun zeigen, was sie in den letzten Wochen gelernt haben. Von den Vorjahressiegern hat sich bislang nur die Roggliswilerin Sarah Friedli angemeldet, die 2018 über 6 km die Schnellste gewesen war. Ansonsten nutzen ambitionierte Breitensportler sowie weniger erfahrene Hobbyläufer aus der Region Zofingen die Startgelegenheit am Sonntag zwischen 10 und 12 Uhr – im Herzen der Thutstadt.
Zeitplan
Start und Ziel befinden sich auf dem Thutplatz in Zofingen. Tagesablauf: Ab 9 Uhr: Festwirtschaft und Expo. – Ab 10 Uhr: Start Duathlon und Stadtlauf Kids, Schüler, Jugend. – Ab 11.35 Uhr: Start Pfüderis, Stadtlauf 10 km, Stadtlauf 6 km und Teamrun. – Ab 14 Uhr: Start Duathlon Schweizer Meisterschaft Männer, Frauen, Short, Jugend. – 17 Uhr: Siegerehrung Duathlon Schweizer Meisterschaft Männer, Frauen, Short und Jugend.
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