
Für Dirk Thölking ist die Arbeit solides Handwerk statt Kunst
Seit 2012 arbeitet Dirk Thölking beim Schwimmklub Aarefisch und ist mittlerweile Cheftrainer und Technischer Direktor. Mit den heute beginnenden Nachwuchs-Schweizer-Meisterschaften in Aarau organisiert der 47-Jährige, der in Norddeutschland aufgewachsen ist, bereits den zweiten Grossanlass in den vergangenen drei Jahren. 2018 kümmerte er sich um die Organisation der Schweizer Meisterschaften der Elite. Thölking ist also Experte, was die Durchführung von grossen Schwimm-Events anbelangt. «Wir haben uns in den letzten Jahren als Ausrichter von Schwimmsport-Grossanlässen einen Namen gemacht – bei der Stadt Aarau, aber auch in der Schwimmszene. Diesem Ruf wollen wir gerecht werden», sagt er.
Die Austragung von solchen Anlässen ist immer mit einem grossen Aufwand verbunden. Diesen nimmt er aber gerne auf sich, weil sich daraus für den SC Aarefisch ein Vorteil ergibt: «Wir können uns als Verein präsentieren und auch die anderen Vereine in der Region profitieren von einem grossen Wettkampf in ihrer Nähe. Zudem bieten wir unseren Sportlern eine der wenigen Möglichkeiten, sich bei einer wichtigen Meisterschaft vor heimischem Publikum zu präsentieren.»
Praktisch die gleiche Crew von 2018 ist am Werk
Dirk Thölking erhofft sich einiges von der Nachwuchs-SM. «Es ist der grösste Schwimmsport-Anlass des Landes. An den vier Tagen stehen rund 550 Athletinnen und Athleten im Einsatz und wir erwarten eine hohe Zahl an Zuschauern. Das ist für den Schwimmsport in der Schweiz eine grosse Sache», sagt er. Ein solch grosser Event braucht eine minutiöse Vorbereitung. Deswegen planen er und seine Helfer im OK bereits seit Oktober 2019 auf dieses Wochenende hin. «Wir haben das Glück, dass wir praktisch auf die identische Crew zählen können, die bereits die SM im Sommer 2018 organisiert hat. Das hilft natürlich enorm», freut sich Thölking.
Trotzdem ist der Aufwand während der Wettkämpfe gross. Zwischen 50 und 70 Helfer pro Tag werden benötigt, um die Meisterschaften bis am Sonntag im Freibad Schachen in Aarau reibungslos durchzuführen. Dabei kann der SC Aarefisch auf die Unterstützung des Zivilschutzes zählen, der beim Auf- und Abbau sowie während des Wettkampfes mithilft.
Professionalisierung im Trainingsbereich als Basis für den Erfolg
Der SC Aarefisch stand in den vergangenen Jahren für eine hervorragende Jugendarbeit. Aktuell stellt der SCA sechs Athleten im Schweizer Nationalkader. «Das ist eine aussergewöhnliche Konstellation für einen Verein unserer Grösse und die uns aktuell zur Verfügung stehenden Ressourcen», sagt Thölking stolz. Den Grund für diese positive Entwicklung sieht der Cheftrainer bei der Professionalisierung im Trainingsbereich. Damit meint er die klare sportliche Struktur innerhalb des Vereins sowie die Tatsache, dass die personellen Ressourcen aufgestockt wurden. «Die Basis bildet unsere eigene Schwimmschule. Daraus schöpfen wir die Mehrheit unserer Talente, die bei uns ihre Schwimmausbildung absolvieren», erklärt Thölking, der seine tägliche Arbeit nicht als Kunst, sondern als solides Handwerk bezeichnet. «Nach der Schwimmschule haben wir vier Fördergefässe, in denen wir unsere Athleten schrittweise ausbilden.»
Seit 2016 gehörte der Nachwuchs des SC Aarefisch stets zu den fünf besten Vereinen des Landes. Dass die Aarauer heuer ähnlich gut abschneiden, glaubt Dirk Thölking nicht. «Wir hatten in den letzten Jahren das Glück, dass wir mehrere Spitzenathletinnen und Spitzenathleten in unserem Team hatten. Kommt hinzu, dass es in diesem Jahr eine Anpassung des Reglements gab im Bereich der Altersgrenzen. Das hat uns nicht in die Karten gespielt», sagt er.