
Für Unihockey Mittelland endet die 1.-Liga-Saison im Playoff-Viertelfinal
Letztlich war der Unterschied doch deutlich. Qualifikationssieger Eggiwil agierte in der Defensive energischer, machte die Räume für Mittelland eng, zeigte sich cleverer im Spielaufbau und effizienter im Abschluss. Nach dem 2:6 am Freitag verlor UM am Sonntagabend auch die zweite Partie der Playoff-Viertelfinal-Serie mit 4:6. Bereits nach 22 Sekunden jubelte Eggiwil am Sonntag erstmals, nach acht Minuten lag der Gastgeber schon 0:3 hinten. «Unser Gegner war in beiden Spielen besser und konstanter, das muss man akzeptieren», meinte Mittelland-Trainer Michel Bieri, der sich aber über vier schön herausgespielte Treffer freuen durfte. Die Enttäuschung darüber, dass seine Equipe in der Best-of-3-Serie das erhoffte dritte Duell um den Halbfinal-Einzug nicht erzwingen konnte, war bei Bieri bereits nach der kurzen Kabinenansprache verflogen. «Klar wäre es schön gewesen, wenn die Saison länger gedauert hätte», so Bieri, «letztlich kann ich der Mannschaft aber gratulieren zu dem, was sie erreicht hat.»
Zu légère
Die Aufgabe war bekanntlich alles andere als einfach gewesen für die Mittelländer. Nach dem Abstieg aus der Nationalliga B hatten praktisch alle Leistungsträger die Mannschaft verlassen, junge Spieler rückten nach. Mit Michel Bieri übernahm auch an der Bande ein junger Coach erstmals die Hauptverantwortung. «Wir haben alle einen Lernprozess durchgemacht, vor allem charakterlich, da ist manch einer mit seinen neuen Aufgaben gewachsen», betont Bieri. Es habe eine Weile gedauert, bis alle ihre Rolle gefunden hätten im Mannschaftsgefüge. «Am Anfang nahmen wir es zudem wohl etwas zu ‹légère›, dachten, eine Liga tiefer fällt uns vieles leichter von der Hand.»
Zufrieden, aber keine Euphorie
Dem war aber nicht so, Mittelland musste sich seine sieben Erfolge in der Qualifikation erkämpfen und rettete sich erst in der letzten der 22 Runden dank dem besseren Torverhältnis in die Playoffs. «Da haben wir uns schon mehr erhofft, wir wollten uns früher im Mittelfeld der Tabelle positionieren und Abstiegssorgen beiseite schieben», sagt Co-Vereinspräsident Tobias Schalk. Wichtig sei aber, dass es mit dem Ligaerhalt überhaupt geklappt hat. «Das war das Minimalziel, wir dürfen also zufrieden, aber keineswegs euphorisch sein.» Wenn sowohl in der ersten Mannschaft, wie auch im Nachwuchsbereich weiter seriös gearbeitet werde und man möglichst viele Spieler im Verein halten können, liege noch viel drin für Mittelland.
Die Zukunft von UM nur aus der Ferne verfolgen wird Michel Bieri, dessen Einjahresvertrag mit dem gestrigen Saisonende auslief. Im Rahmen seines Wirtschaftsstudiums zieht es ihn ins Ausland. «Wir sind noch auf Trainersuche», sagt Tobias Schalk, «der Fokus liegt auf vereinsexternen Kandiaten, die den Club aber schon kennen.»