Gemeindefusion mit Zofingen kommt erneut aufs Tapet

Am nächsten Donnerstag findet in Brittnau die Gemeindeversammlung statt. Die Anträge der bevorstehenden Gmeind wurden auch in der SP-Ortsgruppe Brittnau diskutiert, wie die Partei gestern in ihrem Pressebericht mitteilte (wir berichteten). Ein Thema war dabei auch das Budget 2019 und die finanziellen Aussichten Brittnaus. Nächstes Jahr profitiert die Gemeinde von

350 000 Franken (netto) aus den Schulgeldern von Strengelbach, da die Strengelbacher Oberstufenschüler seit diesem Jahr in Brittnau den Unterricht besuchen. Spätestens dann, wenn das Oberstufenzentrum Zofingen eröffnet sein wird und die Strengelbacher und Brittnauer Oberstufenschüler gemeinsam dort zur Schule gehen, muss die Gemeinde Brittnau ihrerseits Schulgelder in der Höhe von mindestens 200 000 Franken (netto) an Zofingen entrichten. Diese Aussichten liessen den finanziellen Spielraum der Gemeinde abschmelzen, so die SP. Sie schlägt dem Brittnauer Gemeinderat darum vor, zu überlegen, die Machbarkeit eines Gemeindezusammenschlusses mit Zofingen erneut zu prüfen.

Fusion kam 2012 vor die Urne

Die letzte Abstimmung zur Fusion von Brittnau und Zofingen liegt nun sechs Jahre zurück. Im Februar 2012 befand der Souverän an der Gemeindeversammlung über einen Kredit von 125 000 Franken für eine Machbarkeitsabklärung zum Projekt. Die Stimmbürger verwarfen den Antrag des Gemeinderats mit 200 Nein zu 172 Ja. Das überparteiliche Komitee «Zukunft Brittnau», zu dem auch die SP gehörte, ergriff daraufhin das Referendum und brachte das Geschäft im Sommer 2012 an die Urne. Die Brittnauer Stimmbürger lehnten den Kredit mit 833 Nein- zu 711 Ja-Stimmen ab.

Hätte ein Gemeindezusammenschluss heutzutage bessere Chancen als vor sechs Jahren? Die Lage in der Gemeinde habe sich seitdem zumindest nicht verbessert, meint SP-Ortsparteipräsident Martin Fischer. «Die Integration der Bezirksschule Brittnau in die Bezirksschule Zofingen war damals noch kein Thema, genau so wenig die Auflösung der Post-Filiale. Wir hatten noch ein eigenes Sozialamt und ein eigenes Elektrizitätswerk.»

Brittnau muss ersten Schritt leisten

Viele Institutionen wurden inzwischen nach Zofingen ausgelagert.«Wir müssen uns bewusst sein, was künftig noch alles ansteht», meint Martin Fischer. Er glaubt, dass Zofingen einem Zusammenschluss nicht abgeneigt wäre. Den ersten Schritt zu einer Diskussion müsse allerdings Brittnau als Aussengemeinde leisten. Er wolle weiter daran erinnern, dass Referendumsgegner, Befürworter und der Gemeinderat nach der Referendumsabstimmung vor sechs Jahren der Meinung gewesen seien, dass die Zukunft Brittnaus nicht rosig ausseh und man gemeinsam nach Lösungen suchen müsse. Leider sei das Thema dann wieder von der Tagesordnung verschwunden. Die SP möchte mit ihrem Vorschlag die Diskussion nun wieder in Gang bringen.