Gemeinderatsersatzwahlen: Peter Gruber kennt das Tal wie seine Westentasche

Mitte Oktober wurde bekannt, dass Bottenwils Gemeinderat Christof Spielmann auf spätestens Ende Jahr demissioniert (wir berichteten). Deshalb fin­det am 29. November eine Ersatzwahl für die laufende Amts­periode statt. Bis zur Eingabefrist hat sich ein Kandidat gemeldet: der parteilose Peter Gruber.

Der 41-Jährige wohnt mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern bereits seit knapp 20 Jahren in Bottenwil. Aufgewachsen und die Lehre gemacht hat er in Uerkheim. «Ich war mein ganzes Leben im Tal», sagt Peter Gruber mit einem Lachen. Seit 2011 ist er als Förster und Leiter des Betriebsteils West beim Forstbetrieb Region Zofingen angestellt. Der Wald ist sein Lieblingsort. Vor allem geniesse er die Ruhe und die gute Luft: «Der Wald ist gut für Körper und Geist.» Nach anstrengenden Tagen schwingt er sich gerne aufs Velo oder geht Joggen. Nebst Biken, Wandern und Skifahren zählt er auch Flora und Fauna zu seinen Hobbys. 

Ohne Kompromisse geht es bei einer Wahl nicht

Vor ein paar Jahren wurde Peter Gruber bereits für ein Amt im Gemeinderat angefragt. Er schloss ein solches Engagement nicht aus, doch für ihn sei es damals noch zu früh gewesen. «Eigentlich ist es heute noch zu früh, aber ich kenne die Schwierigkeiten in einem kleinen Dorf. Man ist froh, jemanden zu finden, der es machen würde», so Gruber. Also sagte er nach ein paar Tagen Bedenkzeit zu. Ausserdem passten ihm die Ressorts, die freiwerden: Feuerwehr, Wald, Finanzen, Umwelt. «Das sind alles Themen, die mir nicht ganz fremd sind.»

Bei einer Wahl am 29. November stehen Kompromisse an, das ist Peter Gruber klar. Einen Rücktritt aus der Feuerwehr schliesse er nicht aus. Am Arbeitsplatz könne er schlecht kürzertreten, möchte aber gewisse Funktionen abgeben oder reduzieren. Wichtig sei ihm aber gewesen, dass er seine Familie im Rücken habe. «Sie müssen mitmachen, sonst klappt das nicht», so Gruber, der durch seine Funktionen schon eine gute Vorstellung hat, was ihn als Gemeinderat erwarten würde. «Ein wenig schreckt es einen ab. Aber ich lasse mich auf die Aufgabe ein und freue mich», so Gruber. Damit spricht er von Entscheidungen, die man treffen muss und die nicht immer allen angenehm sind. Dazu kommen Präsenzzeiten, abendliche Sitzungen und der Kontakt mit Kantonsbehörden. Trotzdem möchte er das Dorf und die Region mitgestalten: «Mir geht es um das Wohl des Dorfes. Ich möchte als Entscheidungsträger mitwirken», so Gruber. 

Eigentlich hätte sich Peter Gruber eine Kampfwahl gewünscht. Fast wäre es zu einer zweiten Kandidatur gekommen. «Bei zwei Personen hat man wenigstens eine kleine Auswahl», so Gruber, der an seine guten Chancen glaubt: «Ich bin gut verankert in der Gemeinde und man schätzt, was ich mache.»