Gibt es erneut eine perfekte Saison?

Wenn am Samstag für Rollhockeyanerinnen der Auftakt zur Schweizer Meisterschaft 2017/18 erfolgt, ist die Frage nach der Favoritenrolle schon vor dem ersten Spielzug geklärt. Nach vier Meister-Titeln und zwei Cupsiegen in Serie sind die Frauen des RHC Vordemwald jene Equipe, die es in den kommenden Monaten zu schlagen gilt. In den vergangenen drei Jahren haben die Aargauerinnen von den 52 Pflichtspielen auf nationaler Ebene deren 49 für sich entscheiden können. Letzte Saison gelang den RHCV-Frauen gar die perfekte Saison mit Siegen in sämtlichen Meisterschafts- und Cuppartien. Besteht aber angesichts dieses anhaltenden Höhenflugs nicht die Gefahr, dass der Erfolgshunger bei den Vordemwalder Frauen gesättigt ist? «Nein», sagt Trainer Sandro Moor gelassen, «wir spielen alle gerne Rollhockey, für uns ist das ein Hobby.» Aus diesem Grund habe er niemanden speziell für die anstehende Saison motivieren müssen. «Hinzu kommt, dass immer wieder junge Spielerinnen in die erste Mannschaft nachrücken und für frisches Blut sorgen», ergänzt der 27-jährige Maurer aus Oftringen, der erneut mit Andreas Schmied das Trainergespann bei den RHCV-Frauen bildet.

Gemeint sind damit Lea Hilfiker und Noelia Rüegger, die bereits letztes Jahr teilweise mit dem Fanionteam trainiert haben und nun ein fester Bestandteil des Kaders sind. Die beiden Eigengewächse füllen die Lücke, die durch die Abgänge von Nadele Moor – sie absolviert ein Austauschjahr in Spanien – und den zurückgetretenen Maria Paula Abrego und Alexandra Lienhard entstanden ist. «Von der Stärke her befinden wir uns für die nationalen Wettkämpfe auf gleichem Niveau wie im Vorjahr», meint Sandro Moor, der mit seinem Team in der Vorbereitung viel Zeit auf den Rollschuhen verbracht hat. In der Schweiz würden drei bis vier gute Spielerinnen genügen, um erfolgreich zu sein. Anders sieht das auf internationaler Ebene aus. «Dort braucht es vor allem wegen des höheren Tempos ein breiteres Kader», sagt Sandro Moor. Weil jenes der Vordemwalderinnen knapp bemessen ist, sind die Erfolgsaussichten im Europacup vor dem Qualifikationsduell mit dem noch unbekannten Gegner eher gering. «Wir starten deshalb ohne grosse Ambitionen ins Turnier», gesteht Moor.

Umso ehrgeiziger präsentiert sich die Zielsetzung für die Schweizer Meisterschaft und den Cup. Ginge es nach Sandro Moor, soll die Bilanz auch in der neuen Saison nicht von einer Niederlage getrübt werden. «Es wird zwar immer schwieriger, aber wenn möglich wollen wir wieder alles gewinnen», sagt er vor der Auftaktpartie am Samstag zuhause (20 Uhr) gegen Uttigen.