Grenze bei 300 Personen: Bundesrat will Veranstaltungsverbot verschärfen

Das Corona-Virus verändert weltweit das Alltagsleben. Regierungen greifen zu teils drastischen Massnahmen, um die Ausbreitung des Erregers einzudämmen. Italien ist quasi dicht gemacht, und auch im Tessin hat die Kantonsregierung schon in Eigenregie tiefgreifende Schritte eingeleitet. Viele Schulen wurden geschlossen, Restaurants, Kinos und Unterhaltungsbetriebe mussten zumachen. Dass am Freitag der Schweizer Bundesrat nachziehen wird, steht angesichts der schnellen Ausbreitung des Virus ausser Frage.

Die Frage ist bloss: Wie weit wird die Landesregierung gehen? Recherchen der Redaktion CH Media zeigen, dass das öffentliche Leben in der Schweiz weiter eingeschränkt werden dürfte. Die Landesregierung hat den Kantonsregierungen eine zweite Corona-Vernehmlassung zur Vernehmlassung vorgelegt, am Freitagmorgen wird sie diese verabschieden. Das landesweite Veranstaltungsverbot soll demnach über den 15. März hinaus bestehen bleiben – und weiter verschärft werden: Bisher sind Grossveranstaltungen mit über tausend Besuchern grundsätzlich verboten, neu soll diese Grenze bereits bei einer tieferen dreistelligen Zahl angesetzt werden.

Noch ist offen, was genau der Bundesrat in seiner Vernehmlassung festschreiben wird. Doch mehrere Quellen bestätigen: Den Krisenmanagern von Gesundheitsminister Alain Berset schwebt der Wert von 300 Personen vor. Das Veranstaltungsverbot dürfte bis weit in den April hinein, vielleicht sogar bis Frühsommer ausgedehnt werden. Der Bundesrat wird am Freitag kommunizieren.