
Grenzen aller Art entdecken im Museum Bourbaki Panorama
Tag der offenen Tür
Im Rahmen des Erinnerungsjahres findet im Bourbaki Panorama am 14. August ein Tag der offenen Museumstüre statt. Mit Führungen und Veranstaltungen an der «Denkmalmeile von Luzern» bieten die Museen und Denkmäler rund um den Löwenplatz eine Plattform fürs Erleben, Erinnern und Reflektieren. (pd)
Das Bourbaki Panorama ist ein europäisches Kulturdenkmal und erinnert an die Internierung von 87 000 französischen Soldaten, die im Winter 1871 in der Schweiz Zuflucht fanden. Zur Erinnerung an die Grenzüberschreitung der französischen Bourbaki-Armee vor 150 Jahren gibt es im Museum Bourbaki Panorama seit Kurzem eine neue Sonderausstellung. Die Ausstellung unter dem Titel «Über Grenzen. Neugier, Hoffnung, Mut» widmet sich der Auseinandersetzung mit vielfältigen Grenzen und Grenzerfahrungen. Inspiriert vom Rundbild ermöglicht die Ausstellung Begegnungen mit Grenzerfahrungen der Gegenwart. Besucher werden auch mit ganz persönlichen Fragen wie «Wann haben Sie zuletzt eine Grenze überschritten?» oder «Kennen Sie Ihre eigenen Grenzen?» konfrontiert. Dabei zeigt sich: Grenzsituationen sind alltäglich.
Grenzen könnenauch verbinden
In der Ausstellung trifft Begegnung auf Selbsterkundung: Vier Filmporträts – von der Luzerner Filmemacherin Antonia Meile eigens für die Ausstellung realisiert – stellen zum einen Menschen vor, die im Alltag an Grenzen gelangen, Grenzsituationen begleiten, Grenzüberschreitungen verhindern und Grenzen überwinden. Sei es als Berufsmilitärpilot, Sterbebegleiterin, geflüchtete Person oder in einer Erziehungsgemeinschaft. Die Gespräche und symbolhaften Stimmungsbilder werden auf eine überdimensionierte, der Form des Panoramas nachempfundene Fläche projiziert.
Zum anderen stehen die Besuchenden selbst im Zentrum: Sie verirren sich im Grenzlabyrinth, erforschen mit Hilfe des Grenz-Orakels den eigenen Umgang mit Grenzen und entwerfen ihre Welt ohne Grenzen. Eine «Mutprobe» stellt sie gar vor die Herausforderung einer belebenden Grenzüberschreitung. «Die Ausstellung verdeutlicht die Ambivalenz von Grenzüberschreitungen zwischen Herausforderung und Bereicherung», halten die Museumsverantwortlichen fest. Zudem werde aufgezeigt, dass Grenzen nicht nur trennen, sondern zuweilen auch orientieren und verbinden können.
Ergänzend zur Sonderausstellung, die bis Ende Jahr dauert, haben Studierende der Pädagogischen Hochschule Luzern einen «Grenzen-Rundgang» entlang von Einzelschicksalen, Wertehaltungen, politischen Entscheiden und Rollenbildern im Riesenrundbild entwickelt. «Die Kombination von Panorama-Erlebnis und Sonderausstellung schafft eine Plattform zur partizipativen Auseinandersetzung mit den eigenen Grenzen, den Grenzen der Gemeinschaft und den Grenzen der Welt», sind die Museumsverantwortlichen überzeugt. (pd/cwi)