Grossanlässe mit mehr als 1000 Besuchern sind ab dem 1. Oktober wieder erlaubt – es gelten strenge Schutzmassnahmen
Bis am 2. September werde das Eidgenössische Departement des Innern in Zusammenarbeit mit den zuständigen Departementen und den Kantonen einheitliche Bewilligungsanforderungen ausarbeiten, heisst es in einer Mitteilung des Bundesrats. Diese sollen dann für alle betroffenen Gesellschaftsbereiche gelten: Sport, Kultur, Religion. Sie kommen zu den Basismassnahmen wie Hygiene und Abstandhalten dazu und sollen sich an den Empfehlungen der Science Task Force und der WHO orientieren. Wenn die epidemiologische Lage und die Ressourcen des Contact Tracings Grossveranstaltungen nicht erlauben, können Kantone die Bewilligung verweigern.
Die 1000er-Regel gilt seit dem 28. Februar und läuft Ende August aus. Es wird mit dem Entscheid des Bundesrates um einen Monat verlängert. In den letzten Tagen hatten sich Kantonsvertreter für ein Ende der Obergrenze ausgesprochen, so etwa der Aargauer Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati. Die Regel mache sowohl den Kulturbetrieb als auch den Profisport kaputt, so die Argumentation. Auch der Regierungsrat des Kantons Zug forderte am Dienstag ein Ende der 1000er-Regel.
Druck kam auch von Seiten des kommerziellen Sports, insbesondere dem Eishockey. Dort fürchtete man um die kommende Saison. Unterstützung fanden die Sportclubs dabei beim ehemaligen «Mr. Corona» des BAG, Daniel Koch. Er ist mittlerweile als Consultant für verschiedene Sportorganisationen aktiv. Mit seinem Beschluss wolle der Bundesrat den gesellschaftlichen Bedürfnissen und den wirtschaftlichen Interessen der Sportvereine und Kulturveranstalter Rechnung tragen, so der Bundesrat in einer Medienmitteilung zur Pressekonferenz. (wap)