Handballerinnen des TV Zofingen düsen auf der Achterbahn zum Ligaerhalt

«Mit diesem Saisonausgang haben wir eigentlich gar nicht rechnen dürfen», sagte ein überglücklicher TVZ-Trainer Philipp Zimmerli, nachdem sein Team in der letzten Partie der Saison noch über den Strich klettern konnte, «selbst ein Abstieg wäre kein Weltuntergang gewesen und auch auf eine mögliche Barrage wären wir eingestellt gewesen.» Doch die Einheimischen, die die Partie gegen das drittplatzierte Dietikon-Urdorf unbedingt gewinnen mussten, legten los wie die Feuerwehr. Aus einer kompakten Defensive mit einer starken Torhüterin Lara Rechsteiner im Rücken liefen die Zofingerinnen unter der Regie der reaktivierten Barbara Gaberthüel einen Gegenstoss nach dem anderen. Nach gut 11 Minuten führten die Aargauerinnen mit 5:1, nach 20 Minuten mit 10:2 und zur Pause mit 13:5.

Gast kommt fast noch heran

«Wir haben gewusst, dass sie nach dem Seitenwechsel noch einmal zulegen würden», erklärte Philipp Zimmerli. Und tatsächlich schrumpfte der Vorsprung der Gastgeberinnen in der zweiten Halbzeit bedrohlich. Die ohne sechs potenzielle Stammspielerinnen angetretenen Zofingerinnen spielten plötzlich nicht mehr so unbeschwert und in der Abwehr auch nicht mehr so unwiderstehlich. Bereits in der 34. Minute betrug der Vorsprung erstmals nur noch fünf Längen. So richtig dramatisch wurde es aber erst, nachdem Dietikon-Urdorf zwischen der 48. und 56. Minute von 20:15 auf 20:19 stellen konnte. In der Folge bot sich dem Gast gar zweimal die Möglichkeit, auszugleichen. Doch Lara Rechsteiners Paraden und die Tore von Barbara Gaberthüel und Sara Buchmüller (fünf Sekunden vor der Sirene) machten alles klar.

«Wir hatten insgesamt eine super Saison», freute sich Philipp Zimmerli, «auch wenn die Resultate nicht immer dafür sprachen. In einem Jahr, in dem wir hervorragend und mit meistens 14 Spielerinnen trainieren konnten, sind wir eng zusammengewachsen.» Neben einigen gestandenen nationalligaerprobten Akteurinnen konnte der TVZ auch mehrere Juniorinnen ins Team einbauen, was den Zofingerinnen in der kommenden Spielzeit zugutekommen dürfte. Die meisten der Routiniers treten kürzer und dürften Philipp Zimmerli künftig nur noch sporadisch zur Verfügung stehen. Bisher einziger bestätigter Zuzug ist die Aufbauerin Katrin Petkovic aus Hochdorf. «Wir sind noch an einer Torhüterin dran, brauchen aber auch noch drei, vier Feldspielerinnen, um ein genügend breites Kader zu haben», erklärt Trainer Philipp Zimmerli.

Zofingen – Dietikon-Urdorf 22:20 (13:5)


BZZ. – 100 Zuschauer. – SR: Bucher/Fellmann. – Torfolge: 0:1, 5:1, 5:2, 10:2, 10:4, 12:4, 13:5; 13:8, 15:10, 17:10, 19:13, 20:15, 20:19, 21:19, 21:20, 22:20. – Strafen: Je 3-mal 2 Minuten gegen beide Teams.
Zofingen: Rechsteiner, Schmid; Keller (2), Gaberthüel (5/2), Bührer (3), Hunkeler, Schürpf, Koechlin, Bolliger, Pfister (7), Tresch, Malin Sophie Buchmüller, Sara Buchmüller (4), Crippa (1).
Dietikon-Urdorf: Gallo, Fotsch; Läubli (1), Wysshaar, Kurzbein, Ilitsch (2), Koch (1), Drack (4), Pejkovic (5/3), Büchel, Salihu (6), Bürke (1).
Bemerkungen: Zofingen ohne Dolder (schwanger), König, Miriam Rosen, Stephanie Rosen, Laura Roth, Sandra Roth und Winkelmann (verletzt). 12. Gaberthüel verschiesst Penalty (4:1).