Herausforderungen ja, Probleme nein vor dem Aargauer Kantonalschwingfest in Zofingen

Wie die Jungfrau zum Kinde, könnte man sagen. «Im September 2017 wurde ich von meinem Nachbar und OK-Mitglied Walter Bloch angefragt, ob ich mir vorstellen könnte, am Aargauer Kantonalschwingfest das Ressort Bau und Logistik zu übernehmen», erklärt der Mühlethaler Adrian Müller, «ich hatte zwei Wochen Zeit, um mir Gedanken darüber zu machen und habe mich dann dazu entschlossen, es zu machen.» Dies, obwohl sich Müllers Bezug zum Schwingsport bisher vor allem auf die Zuschauerrolle beschränkt hatte. «Ich war im letzten Jahr erstmals als Stellvertreter beim Niklaus-Thut-Schwinget dabei und erhielt dabei einen kleinen Einblick», sagt der 29-jährige gelernte Strassenbauer, der seit eineinhalb Jahren selbstständiger Unternehmer ist, «mit einem Aargauer Kantonalschwingfest ist das aber nicht zu vergleichen.»

Dies einerseits, was die Grösse betrifft und andererseits, weil der Festplatz ein absolutes Novum darstellt. Erstmals wird am 24. bis 26. Mai eine Altstadt als Austragungsort eine Schwingfestes dienen. «Der Standort sorgt für einige spezielle Herausforderungen», ist sich Adrian Müller bewusst, «auf diesem Platz muss im Gegensatz zu einer freien Wiese die Tribüne ganz genau eingemessen werden. Der Wettkampfplatz braucht ausserdem einen Unterboden mit rund 200 Kubikmeter Schnitzel.»

Den Dialog suchen

Eine weitere Schwierigkeit wird sein, Material einzuführen und aufzubauen. «Wir werden versuchen, die Anwohner und Geschäfte möglichst wenig zu behindern. Es muss also alles gestaffelt und in der richtigen Reihenfolge in die Stadt gelangen.» Wie ein erster Infoabend gezeigt hat, ist das grösste Problem für die Betroffenen, dass den Kunden der Gewerbetreibenden Zugang und Parkmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden können. «Selbstverständlich wird es Einschränkungen geben», sagt Adrian Müller, «aber wir werden unser Möglichstes tun, um allen Bedürfnissen gerecht zu werden. Diesbezüglich ist es wichtig, immer wieder den Dialog zu suchen.» Adrian Müller rechnet mit einer Auf- und Abbauzeit von insgesamt acht Tagen.

Stand heute wird die Arena auf dem Thutplatz letztlich 3300 bis 3500 Zuschauerinnen und Zuschauern Platz bieten. Mehr ist nicht möglich, weil sicherheitstechnische Vorgaben eingehalten werden müssen, der Raum beschränkt ist und die vier Sägemehlringe einen beträchtlichen Teil davon einnehmen. Gedeckt werden die Sitzplatztribünen vor der Kustorei und dem Hotel Zofingen sowie die Stehplatztribüne vor der UBS nicht sein. «Wir haben beide Möglichkeiten diskutiert und uns dann für eine Tribüne ohne Dach entschieden», erklärt der Mühlethaler Adrian Müller, «sie ist einfacher aufzubauen und bietet den grossen Vorteil, dass man auch die schönen alten Bauten der Altstadt sieht.» Und wenn es regnen sollte? «Ein richtiger Schwinger kommt bei jedem Wetter und nimmt notfalls einfach eine Pelerine mit.» Selbstverständlich hoffen die Organisatoren aber auf möglichst viel Sonnenschein und hohe Temperaturen, damit der offizielle Schwingerbrunnen, der Niklaus-Thut-Brunnen, rege genutzt werden kann.

Mit grosser Unterstützung

Bis dahin werden aber noch einige Wochen und viele weitere OK-Sitzungen vergehen. Im Vorfeld, während des Anlasses und im Nachgang wird Adrian Müller noch viele Stunden Arbeit leisten müssen. «Beim Auf- und Abbau der Arena und des restlichen Festgeländes werden wir von 25 Zivilschützern und drei Mitarbeiter der Tribünenfirma unterstützt», sagt Adrian Müller, «und auch die Schwinger des gastgebenden Schwingklubs Zofingen werden im Einsatz stehen.» Womit einem grandiosen Fest in einem wunderschönen Ambiente nichts im Wege stehen sollte.