Hilfe für Strassenhunde

 

n Der Verein Wings of Care engagiert sich für heimatlose Tiere in Rumänien.

In Rumänien wimmelt es von Strassentieren. Streunende Hunde und Katzen bevölkern die Städte. Nicole (45) und Peter Schaffner (59) haben sich den herrenlosen Tieren angenommen: Vor acht Jahren haben die gelernte Tierarzthelferin und der Architekt aus Diegten (BL) die Tierschutzorganisation Wings of Care (Wioca) gegründet. Kernarbeit des Vereins sind Kastrations-Aktionen, um die Überpopulation an Tieren einzudämmen. Am 16. März hält Peter Schaffner in Oftringen einen Vortrag über die Arbeit der Organisation.

Hinters Licht geführt
«Wings of Care» führt im Dorf Brebu im Südwesten Rumäniens ein Tierheim. «Wir beherbergen dort etwa 100 Hunde und 20 Katzen», sagt Peter Schaffner. Rund sieben rumänische Helfer sowie Tierärzte kümmern sich vor Ort um das Wohl der Tiere. Finanziert wird der Betrieb über Spendengelder. Entstanden ist das Heim vor drei Jahren. Bald soll es aber verschwinden: Letzes Jahr mussten Schaffners erfahren, dass das Land, auf dem sie das Tierheim gebaut haben, gar kein Bauland ist. Es stellte sich heraus, dass die Gemeinde Brebu das Land bereits einer Privatperson in Konzession gegeben hatte. «Der Bürgermeister hat uns hinters Licht geführt und versprach sich dabei ein lukratives Geschäft», so Schaffner. In Rumänien seien die wenigsten Grundstücke in einem Grundbuchamt erfasst. «Sonst hätten wir vorher abklären können, welche Art Land uns die Gemeinde vermacht», sagt er. Immerhin sei dadurch kein finanzieller Schaden entstanden.

Der Verein ist nun auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück, auf dem er das Refugium neu aufbauen kann. Schaffners planen zusätzlich einen Kleintierpark und eine integrierte Hundeschule, um der Bevölkerung die artgerechte Haltung der Haustiere aufzuzeigen. Aufklärung ist ein grosses Ziel des Vereins. Es gäbe in Rumänien noch viele Menschen, die ihre Haustiere so halten, wie es früher auch in der Schweiz üblich gewesen sei: Schildkrö- ten in einer winzigen Kiste, Hunde den ganzen Tag an einer Kette angeleint. «Die Menschen handeln dabei nicht aus Boshaftigkeit heraus, sondern aus Unwissen über die Bedürfnisse des Tieres», betont Schaffner. Die KastrationsAktionen sind ebenfalls Teil der Aufklä- rungsarbeit. «Manche Tierhalter glauben etwa, dass ihr Kater nach der Kastration keine Mäuse mehr fängt», erzählt Peter Schaffner. Mit Gratis-Angeboten und Gesprächen vor Ort versucht der Verein, Tierhalter zu überzeugen, ihre Tiere kastrieren zu lassen. «Nur so können wir die Überpopulation an Strassentieren langfristig eindämmen», erklärt er. Die Organisation importiert darum auch keine Tiere in die Schweiz – dies käme nur einer Symptombehandlung gleich.

Der Vortrag findet am Donnerstag, 16. März um 20.15 Uhr im UG der reformierten Kirche Oftringen statt. Eintritt frei, Spenden für den Verein willkommen