Hintermoos-Entscheid und eine Kreditüberschreitung

 

Die Gemeinde veröffentlicht die offiziellen Rücktrittsgründe der Gemeinderäte Esther Ammann und Roger Wymann.

Vor zwei Wochen hat die Gemeinde Wikon die Rücktritte von Gemeindeammann Roger Wymann (52, SP) und Esther Ammann (45, SP) bekannt gegeben. Ammann und Wymann hätten Bedenken wegen ihrer Gesundheit, wurde damals in einer knappen Mitteilung beschieden. Mit den wenigen Sätzen liess man Raum offen für Spekulationen. Nun schiebt der Gemeinderat im «Wiigger Blättli» eine Stellungnahme zur Konkretisierung nach. «Ausgangspunkt der Demission von Schulverwalterin Esther Ammann ist die strategische Ausrichtung des Gemeinderates mit den damit festgelegten Jahreszielen. Insbesondere der Grundsatzentscheid, die Schülerinnen und Schüler aus dem Ortsteil Hintermoos mit der Schule Wikon zusammenzuführen, trägt sie nicht mit», heisst es. Sie sehe sich daher «nicht als die richtige Person, diesen Strategiepunkt umzusetzen».

Der Rücktritt von Roger Wymann wiederum liege im Zusammenhang mit einer Kreditüberschreitung bei der Sanierung des Grazihofes. Im Rahmen des genehmigten Kredites sei eine Kreditüberschreitung zu spät beachtet worden, Wymann ziehe nun seine persönlichen Konsequenzen daraus. Er gehört seit zehn Jahre dem Gemeinderat an, seit 2012 als Gemeindeammann. Esther Ammann hat seit 2012 Einsitz in der Behörde. Der Rücktritt sei den Beiden schwergefallen, insbesondere im Vorfeld der Abstimmung für das Grossprojekt «Spychermatte». «Dem Gemeinderat ist es wichtig zu betonen, dass dieses mehrjährige Projekt von allen vollumfänglich unterstützt wird», heisst es.

Pensen von je 25 Prozent
Die Ersatzwahlen sollen bereits am 11. Juni stattfinden. Im Rahmen der Neubesetzung kommt es zu einer Umverteilung der Ressorts. Markus Dietrich übernimmt neu die Bereiche Bildung, Jugend, Kultur und Vereine, IT behält er. Eines der neuen Gemeinderatsmitglieder wird demnach den Bereich Finanzen von ihm «erben».

Markus Dietrich hatte die Finanzen erst per 1. September letzten Jahres übernommen. Dieses Amt wird mit einem Pensum von 25 Prozent deklariert, ebenso jenes des Gemeindeammanns. Gemeindepräsident René Wiederkehr und Sozialvorsteherin Michaela Tschuor werden ihre Ressorts behalten.