Hochwasserschutz Wigger-Unterlauf wird baureif

In den Jahren 2008 bis 2010 wurde die Wigger in Brittnau mit Kosten von rund 4,3 Millionen Franken saniert und renaturiert. Demgegenüber ist der Unterlauf der Wigger in den Gemeinden Oftringen, Strengelbach und Zofingen nach wie vor weitgehend schutzlos künftigen Hochwassern ausgesetzt. Besonders betroffen sind nicht nur Wohngebiete, sondern auch zahlreiche Gewerbe- und Industrieunternehmen. Nicht mehr lange. Der Zofinger FDPGrossrat Herbert H. Scholl hat vor Jahresfrist mit einer Interpellation Druck gemacht – und gestern konnte der Grosse Rat über das pfannenfertige Projekt entscheiden.

2,7 Millionen Gemeindeanteil
Dieses umfasst den Abschnitt Brücke Hardstrasse in Brittnau bis zum Aeschwuhr an der Grenze zu Oftringen. Das Parlament bewilligte den nötigen Brutto-Kredit von 12,6 Millionen Franken mit 117 zu 0 Stimmen und beschloss auch die Aufteilung der Kosten. Der Bund und die Aargauische Gebäudeversicherung beteiligen sich mit 40 respektive 5 Prozent. Der Staat übernimmt 2,9 Millionen. Der Kostenteiler zwischen den Gemeinden wurde aufgrund der Schutzdefizitfläche respektive Anstosslänge bemessen und beträgt insgesamt 2,7 Millionen Franken. 88 Prozent davon muss Zofingen übernehmen, Strengelbach 12 Prozent.

Ein Knackpunkt, der weiter besteht, ist die Finanzierung einer Sanierung des über 90 Jahre alten AeschwuhrWehrs. Ein historisches Objekt, das heute so nicht mehr benötigt wird – für den Hochwasserschutz gar umgebaut werden muss. Nicht einfacher macht die Sache, dass neu Konzessionen zwischen dem Kanton und den Kraftwerksbetreibern geschlossen werden, während die Unterhaltspflichten für den Tych und das Aeschwuhr einer Genossenschaft obliegen. Der Genossenschaft – so Herbert H. Scholl – fehlen offensichtlich die Mittel, um sich an der Sanierung in grösserem Umfang beteiligen zu können. Scholl hofft, dass sich eine Lösung finden lässt. Wenn nicht, droht dem Wehr eine Abbruchverfü- gung des Kantons