Hofläden: Tradition im Aufschwung

Die Familie Scheibler vor ihrem Hofladen in Oftringen: Lena Scheibler, Dieter Scheibler und Carole Scheibler (v.l.).
Die Familie Scheibler vor ihrem Hofladen in Oftringen: Lena Scheibler, Dieter Scheibler und Carole Scheibler (v.l.).

«Unseren Hofladen gibt es schon seit vielen Jahren. Meine Eltern haben hier schon viele Produkte ab Hof verkauft. 1996 haben wir dann den Betrieb übernommen», sagt Dieter Scheibler. Sein Hofladen in Oftringen liegt etwas abgelegen Richtung Loohof. In der Nähe hat es keine Hauptstrasse. Das sei ein Fluch, aber auch ein Segen. «Laufkundschaft haben wir deshalb selten. Dafür aber auch wenig Diebe. Im Allgemeinen sind unsere Kunden sehr ehrlich», berichtet Scheibler. «Trotzdem haben wir zwei Kameras im Laden installiert.»

Viele Produkte sind aus eigenem Anbau oder aus der Region – alles ist biologisch oder ökologisch. «Das ist einfach unsere Lebensphilosophie. Das Fleisch ist von unserem Hof. Die Rinder wachsen hier auf, sind auf der Weide und glücklich.»

Das Angebot im Oftringer Hofladen ist eindrücklich. «Wir haben ein Vollsortiment, aber in einer Grösse, bei der sich die Kunden noch wohlfühlen.» Im Laden gibt es Eier, Fleisch, Glaces, Getränke, Milchprodukte, Früchte, Gemüse und sogar Convenience- und Non-Food-Artikel.

«Wir sind allerdings auf die Flexibilität der Kunden angewiesen», so Scheibler. «Manchmal hat es kein Hackfleisch, dann müssen sie umplanen und etwas anderes einkaufen.» Der Hofladen garantiert der Familie Scheibler ihr Einkommen. «Das Fleisch produzieren wir selbst und verkaufen es ausschliesslich im Hofladen.»

Regionalität sei immer wichtiger für die Bevölkerung, so Scheibler. «Unsere Kunden wissen, wo die Kühe oder die Hühner leben. Woher das Fleisch, die Eier und die Milch kommen. Das schafft vertrauen.» Die älteste Kundin des Hofladens ist über 90 Jahre alt. «Sie hat schon bei meiner Mutter eingekauft», erzählt Dieter Scheibler.

Neue Möglichkeiten durch Twint

In naher Zukunft plant die Familie Scheibler als Zahlungsmöglichkeit Twint einzuführen. Momentan kann man im Hofladen nur mit Bargeld bezahlen. «Die Kunden geben uns Veränderungen vor», erklärt der Geschäftsführer. «Wir haben Besucher, welche wöchentlich ihre Ware bestellen. Die bargeldlose Bezahlmöglichkeit Twint ist ein Vorteil für uns und für sie.»

«Ich vertraue den Kunden»

Auch der Hofladen der Familie Schütz in Strengelbach ist ein Traditionsgeschäft. «Meine Grossmutter führte ihn schon. Damals war er allerdings im Wohnhaus integriert, Grossmutter hat dort Eier verkauft», erzählt Markus Schütz. «Das hat meine Mutter weitergezogen – nun ist der Betrieb seit 2011 in unseren Händen.»

Der Laden der Familie Schütz befindet sich direkt an der Strasse zwischen Strengelbach und Zofingen, geöffnet ist er von Montag bis Samstag. Samstags steht die Familie hinter der Theke und bedient die Kunden.

«Fürs Wochenende verkaufen wir selbst gebackenes Brot und Zopf», sagt Barbara Schütz. 100 bis 120 Kilo Teig verarbeitet sie jede Woche. «Falls ich doch mal zu viel gebacken habe, mache ich einfach Paniermehl aus dem Brot.»

Das Sortiment ist kleiner als jenes in Oftringen, das Meiste jedoch selbst gemacht: Brot, Eier, Hühner- und Rindfleisch, Konfitüre, Sirup, Teigwaren und Tee werden direkt auf dem Schütz-Hof produziert.

«Öl, Wein und Honig kaufen wir ein», so Barbara Schütz. «Der Honig kommt aus Strengelbach, den Wein liefert ein Hobby-Winzer aus Rothrist.»

Probleme mit Diebstahl hatte auch die Familie Schütz bisher keine. «Wir haben im Verkaufsraum auch zwei Kameras installiert. Ich vertraue meinen Kunden. Und bei einem Laden, der direkt im Hof integriert ist, ist die Hemmschwelle etwas zu stehlen zum Glück ziemlich gross.»

Seit Generationen in Betrieb Hofladen Biohof Scheibler: Lauterbachstrasse 11, Oftringen. Täglich geöffnet. Selbstbedienung. Vollsortiment. Hofladen Schütz Hof: Aeschwuhrweg 28, Strengelbach. Montag bis Freitag 8 bis 19 Uhr, Samstag 8 bis 14 Uhr. Montag bis Freitag Selbstbedienung, samstags bedient.