Homeoffice ist ungesund!

Ich habe sie nicht gezählt, die Tage, die ich im Homeoffice verbracht habe seit März 2020. Sie nähern sich wohl der Dauer eines Jahres. Was zunächst von mir noch als gäbig und durchaus positiv angesehen wurde (vor allem wegen des kurzen Arbeits­weges), hat in der Zwischenzeit einiges an Attraktivität eingebüsst. Klar, es ist immer noch bequem, nur wenige Schritte zum Laptop zu haben. Aber eben diese wenigen beziehungsweise eher die dadurch fehlenden Schritte während des Tages haben mich zum Nachdenken gebracht; oder soll ich vielmehr sagen, die Schmerzen, die ich während meiner Ferien zu spüren bekam.

Wir waren drei Wochen unterwegs, für ein paar Tage in Yyteri (sprich: «Üteri»); genauer gesagt direkt an diesem traumhaften Sandstrand – sechs Kilometer ist er lang und damit der längste von ganz Finnland. Die Umgebung lud natürlich zum Spazieren ein. Und schliesslich soll es ja auch gesund sein, auf Sand zu gehen.

Nun: Meine vom Homeoffice und dem damit einhergehenden Bewegungsmangel faul gewordenen Muskeln und Sehnen begannen Tage später zu rebellieren; sehr wahrscheinlich hatte sich ob der ungewohnten Belastung die Achillessehne entzündet. Die auf der Unesco-Weltkulturerbeliste stehende Altstadt von Rauma konnte ich noch zu Fuss erkunden. Auch den Umzug ins Landesinnere an einen der in Mittelfinnland zahlreich vorhandenen Seen ging einigermassen problemlos. Doch dann war fertig: Während zweier Tage konnte ich kaum mehr Gehen ohne Schmerzen. Dank einer Salbe, Ruhigstellen und Kühlung der Ferse während mehrerer Tage besserte sich schliesslich die Situation.

Das ist jetzt bereits wieder ein paar Wochen her. Ich kann sogar wieder Sport treiben. Jedenfalls konnte ich am Sonntag an einem Saisonvorbereitungsturnier mehrere Unihockeyspiele pfeifen. Das Erlebte hat mich aber zum Nachdenken gebracht. Auch wenn die Erkenntnis daraus wirklich banal ist: Es genügt halt nicht, sich nur ums Haus zu bewegen. Ich will jetzt nicht behaupten, dass ich mich vor der Pandemie während eines Arbeitstages auf der Redaktion extrem viel bewegt hätte. Aber nur schon die Strecke vom ZT-Medienhaus an der Henzmannstrasse in die Zofinger Altstadt und retour, die wir jeweils über Mittag zurückgelegt haben, hat den Körper anscheinend genügend beansprucht.