Hottiger junior marschiert bei der FDP durch

Im Bezirk Zofingen hatte die FDP diesem Wahlsonntag mit besonderer Spannung entgegengefiebert. Nicht mehr auf der Liste war Herbert H. Scholl. Das Polit-Urgestein war 1981 in den Grossen Rat gewählt worden, diesen Frühling kündigte er seinen Rücktritt an. Scholl war in den letzten Jahrzehnten auf der Zofinger FDP-Liste stets ein verlässliches Zugpferd gewesen.

«Dass wir das Loch, das Scholl hinterlässt, schliessen können, war nicht selbstverständlich», sagt FDP-Bezirkspräsident Martin Bhend. Dass man im Bezirk die zwei freisinnigen Sitze habe halten können, sei unter dem Strich ein gutes Ergebnis. Dass er selbst den Sprung ins Parlament nicht geschafft hat, nimmt er sportlich: «Ich freue mich, dass wir mit Tobias Hottiger einen jungen, dynamischen Mann nach Aarau schicken können», so Bhend, der künftig als erster Ersatzmann fungiert. Die Stimmbeteiligung in seiner Wohngemeinde Oftringen sei katastrophal gewesen, deswegen erstaune es nicht, dass Hottiger ihn überholt habe.

Hottiger selbst zeigte sich gestern positiv überrascht, dass er vom Listenplatz 12 aus den Sprung nach Aarau geschafft hat. Den Platz von Herbert H. Scholl einzunehmen, sei eine Ehre: «Als ich auf die Welt kam, sass Herbert schon vier Jahre im Parlament», sagt der 36-Jährige.

Wirtschaftsthemen spielten eine untergeordnete Rolle

Komfortabel wiedergewählt wurde Sabina Freiermuth, die FDP-Fraktionschefin im Grossen Rat. Dass die Freisinnigen im Parlament einen Sitz verloren haben, sei enttäuschend. Der Trend der nationalen Wahlen vor einem Jahr halte immer noch an, sagt sie. Sie sei erstaunt, dass sich Wirtschaftsthemen im Wahlresultat nicht stärker niedergeschlagen hätten. «Wir haben eine Situation, in der wir Arbeitsplatzsorgen haben, und Sorgen, dass die Wirtschaft verliert», so Sabina Freiermuth weiter.