
In 130 Jahren von der Dorf- zur Hightech-Schmiede

1888:
AUS DER FIRMENGESCHICHTE
Die Gebrüder Anton und Josef Imbach kaufen die alte Hammerschmiede (Vorstatt).
1889: Firmengründung
1945: Einführung der Gesenkschmiedetechnik. Wachstumsschub durch erste industrielle Kunden
1961: Neubau im Stämpfelfeld (heutiger Standort). Die alte Hammerschmiede bleibt im Besitz der Firma Imbach und ist heute ein Künstler-Atelier.
1970–79: Bauliche Erweiterungen: Büro, Wärmebehandlung, mechanische Bearbeitung, Schmiedehalle und Sägerei
1980: Umwandlung in die
Familienaktiengesellschaft Imbach & Cie. AG
1986: Inbetriebnahme Radial-Axial-Ringwalzmaschine für Ringe bis 3500 mm Durchmesser und 600 mm axialer Höhe
2007: Neubau Nexis (Mechanische Bearbeitung, Spedition)
2010: Aufstockung und Sanierung des Bürogebäudes inklusive Photovoltaik-Anlage
2013: Neubau Power Nexis (Schmiedehalle) und Inbetriebnahme der grössten Schmiedepresse der Schweiz
2018: Gründung Imbach-Holding und Familien-Charta
2019: Jubiläum 130 Jahre
Tag der offenen Türe beim Metallverarbeitungsbetrieb Imbach: Schon auf dem Weg zum idyllisch gelegenen Firmengelände im Stämpfelfeld wurden die Gäste von einem undefinierbaren Pochen empfangen. Sie alle hatten sich eingefunden um den «Super-Agenten» des Metallverarbeiters zum 130-Jahr-Jubiläum über die breiten Schultern zu schauen.
Zu sehen gab es einiges bei der Besichtigung: Der Verursacher des dumpfen Stampfens wurde auf der Betriebsführung schnell ausgemacht. Die gewaltigen Hämmer von Bêché pressten und stampften mittels Gesenkschmiedetechnik die glühenden Metallrohlinge innert Sekundenbruchteilen in die gewünschte Form.
Von den Pflugscharen zu Flugzeugteilen
Was vor 130 Jahren in der Dorfschmiede von Nebikon mit Muskelkraft und viel Handarbeit begann, ist heute ein High-Tech-Unternehmen mit 87 Angestellten. Trotz der modernen Fertigungsmethoden ist und bleibt das Schmieden eines der wichtigen Standbeine des Betriebs. «Schmieden ist eine alte, aber nach wie vor topaktuelle Technologie. Wir sind nicht nur ein reines Schmiedewerk, wir bieten eine breite Wertschöpfungskette in der Metallbearbeitung bis zu einbaufertigen Komponenten an», erklärt CEO Martin Imbach.
Zum Kundenstamm des Familienbetriebs aus Nebikon zählen neben dem CERN-Teilchenbeschleuniger auch Wirtschaftsmotoren wie die Pilatus-Flugzeugwerke oder der Messgerätehersteller Bruker.
Der Faszination des Schmiedens konnten die Gäste später selber noch erliegen. Unter Anleitung von zwei Mitarbeitern konnten handgefertigte Flaschenöffner gedreht, in Form geschmiedet und geschliffen werden. Diese Chance wollte sich keiner entgehen lassen, entsprechend gross war der Andrang an der Esse. Nur mit viel Gefühl und angemessenen Kraftaufwand liess sich der Rohling zur formschönen Spirale drehen und in die entsprechende Form schmieden. Die interessierten Besucher wurden am Tag der offenen Tür gut umsorgt. Es gab Risotto, die obligate Wurst und Bier aus der Region.
Betrieb bildet momentan 13 Lehrlinge aus
Das war auch ganz im Sinne von CEO Martin Imbach: «Wir sind ein Familienbetrieb in der fünften Generation. Wichtig ist uns aber auch, dass wir untereinander ein familiäres Verhältnis haben.» Genauso halte es die Firma auch mit den Lehrlingen. «Wir beschäftigen zurzeit 13», sagt er, «weil der Markt wenig Fachkräfte hergibt, bilden wir sie mit viel Freude und Herzblut aus.»