In Aarau stehen vier ereignisreiche Turn-Tage an

Das Eidgenössische Turnfest in Aarau kommt heute so richtig in die Gänge. Mit den Vereinswettkämpfen der Aktiven, Frauen/Männer und Seniorinnen/Senioren wird das zweite Fest-Wochenende eingeläutet. Gemäss Unterlagen des Organisationskomitees werden gegen 200 000 Sportler turnen, Helfer arbeiten und Besucher festen. Auch beim STV Küngoldingen ist die Vorfreude auf den Höhepunkt des Vereinsjahres riesig. «Ein Eidgenössisches Turnfest ist immer etwas Spezielles. Umso mehr, wenn es im eigenen Kanton stattfindet», sagt die Technische Leiterin Carole Woodtli.

Als einziger Aargauer Verein aus der Region Zofingen starten die Küngoldinger in Aarau im dreiteiligen Vereinswettkampf der Aktiven in der ersten Stärkeklasse – also in der Königsklasse. Die sportlichen Ziele stehen bei den Küngoldingern allerdings nicht im Vordergrund, wie Woodtli betont, sondern der gesellschaftliche Aspekt. «Uns ist wichtig, dass alle Turnerinnen und Turner am Wettkampf mitmachen und das Fest miterleben können», sagt die 22-jährige Oftringerin.

Mit 75 Turnenden nach Aarau
Dass der STV Küngoldingen die kurze Reise nach Aarau mit 75 Athletinnen und Athleten in Angriff nehmen wird, begründet Carole Woodtli mit der intakten Nachwuchsabteilung. «Es ist eine der grössten der Region, und der altersbedingte Wechsel zu den Aktiven klappt jeweils gut», sagt sie.

Aufgrund der grossen Riege überrascht die hohe Anzahl an Disziplinen nicht. Zum Auftakt versucht sich der STV Küngoldingen morgen Freitag kurz vor 9 Uhr in der Pendelstafette, im Fachtest Volleyball, am Schulstufenbarren und im Wurfkörper. Danach stehen Schleuderball und die Schaukelringe-Vorführung an, ehe im letzten Wettkampfteil der Fachtest Allround und die Team-Aerobic-Darbietung folgen. «Im Vereinsgeräteturnen haben wir in den letzten Jahren konstante Leistungen erzielt», sagt Carole Woodtli zu den Stärken «ihres» Vereins.

Shows, Umzug, Länderspiel
Neben den sportlichen Leistungen sind die Aufführungen der Turnfest-Show «Follow our Passion» am Freitag und Samstag (je 20.30 Uhr) in der Turnfest-Arena im Schachen ein weiteres Highlight. Am Samstag sorgt der Festumzug mit Musik und Sujets aus allen Landesteilen für Spektakel. Der Corso führt ab 10.30 Uhr von der Aarauer Altstadt mitten durchs Festgelände im Schachen.

Beendet wird das Eidgenössische Turnfest mit der Schlussfeier am Sonntag ab 11 Uhr im Stadion Brügglifeld. Zuvor wird um 9.15 Uhr im Brügglifeld das Faustball-Länderspiel zwischen der Schweizer und der Deutschen Männer-Nationalmannschaft ausgetragen.

Übrigens: Nach der Schlussfeier werden innert einer Stunde 10 411 Personen Aarau mit dem Zug verlassen – der Fussgängerstau dürfte am Bahnhof also garantiert sein. (az/pka)

Bleibt das «Aargauer Haus des Sports» stehen?


Die letzten, endlich etwas wärmeren Wochen haben es gezeigt: Die Aare ist beliebter denn je, und besonders abends und an den Wochenenden zieht es Scharen von Besucherinnen und Besuchern aus der Region in Richtung Ufer, wo derzeit nebst der «Schwanbar» zwei Sommerrestaurants warten: das «Summertime» wie üblich und das «Aargauer Haus des Sports» im Rahmen des Eidgenössischen Turnfests. Den Konsumenten freut die ungewohnte Auswahl. Und man fragt sich: Warum gibt es die eigentlich nicht jedes Jahr? Könnte aus dem Provisorium «Haus des Sports» ein Definitivum werden, wie seinerzeit der nur für die Weltausstellung gebaute Eiffelturm in Paris? Eine Anfrage der Stadt ergibt: Ja, das wäre tatsächlich denkbar – oder jedenfalls nicht ausgeschlossen. «Das Haus des Sports befindet sich auf dem Land der Einwohnergemeinde Aarau», sagt Stadtbaumeister Jan Hlavica. Es liege, wie auch das «Summertime», gemäss der geltenden Bau- und Nutzungsordnung in der Grünzone und werde künftig – also in der neuen BNO, die noch nicht rechtsgültig ist – der Zone Freiraum zugeordnet sein. Laut der neuen BNO gelte für die Zone Freiraum: «Zulässig sind nur untergeordnete Bauten und Anlagen, die dem Zonenzweck dienen. Zudem kann der Stadtrat kleinere, unbeheizte, saisonal geöffnete Gastwirtschaftsbetriebe bewilligen.» Jan Hlavica betont, dass der Stadtrat im Rahmen eines Baubewilligungsverfahrens ein allfälliges Gesuch beurteilen und dann darüber entscheiden müsste. Fragt sich nur noch, ob ein Gastronom in der Region in Betracht zieht, ein solches Gesuch zu stellen. (NRO)