In diesen sieben Bereichen kann und muss sich der EHC Olten steigern

Auch wenn die Ambitionen nach den finanziellen Turbulenzen des Sommers etwas gedämpft wurden, so ist das doch etwas arg viel Durchschnitt, was der EHCO in den ersten zehn Meisterschaftsspielen gezeigt hat. Fest steht: Diese Mannschaft ist bisher weit unter ihren Möglichkeiten geblieben. Am Dienstagabend im Heimspiel gegen Leader Ajoie (19.45 Uhr) wäre eine gute Gelegenheit, damit zu beginnen, ein paar Baustellen zu eliminieren.

Die Special Teams:
Die Zahlen sprechen für sich: Das Powerplay war bisher ein einziges Desaster: Aus 39 Versuchen schauten mickrige zwei Törchen heraus. Mit einer Erfolgsquote von 5,13 Prozent weisen die Oltner das schlechtestes Überzahlspiel der ganzen Liga auf. In diesem Punkt ist das Steigerungspotenzial enorm gross. Das Unterzahlspiel bewegt sich im Liga-Durchschnitt: Acht Gegentore in 48 Unterzahl-Situationen ergibt eine Erfolgsquote von 83 Prozent.

Die Ausländer:
Der Blick auf die Topskorer-Liste der Swiss League ist aus Oltner Sicht wenig erbaulich. Bestklassierter EHCO-Crack ist Dion Knelsen auf Platz 24. In zehn Spielen brachte er es auf 5 Tore und 4 Assists. Garry Nunn ist mit seinen 3 Skorerpunkten (1 Tor/2 Assists) aus sechs Spielen statistisch der zweitschlechteste Ausländer der Liga mit mindestens fünf Einsätzen. Nur der tschechische Verteidiger der Ticino Rockets, Jan Bartko, ist hinter Nunn klassiert. Dafür gibt es aber gute Gründe (siehe Punkt Verletzungen).

Die Offensive:
Die Oltner schiessen im Vergleich zu den Spitzenteams Ajoie (35 Schüsse pro Spiel), Thurgau (33) und Kloten (33) deutlich weniger oft auf das gegnerische Tor. Mit 29 Abschlüssen pro Partie liegen sie ziemlich genau im Liga-Durchschnitt. Schaut man sich das spielerische Potenzial des EHCO an, dann müsste dieser Wert klar besser sein.

Die Defensive:
Auch punkto zugelassener Schüsse auf das eigene Tor sind die drei Spitzenteams klar besser als der EHC Olten. Kloten (22 pro Spiel), Ajoie (24) und Thurgau (25) weisen die besten Werte auf. Olten gehört mit 28 zugelassenen Abschlüssen auf das eigene Tor aber immer noch zu den besseren Mannschaften der Liga.

Die Goalies:
Damit hätte kaum jemand gerechnet. Die designierte Nummer zwei im Tor des EHCO, Silas Matthys ist mit einer Fangquote von 94,1% und einem Gegentoreschnitt von 1,61 pro Spiel statistisch der beste Goalie der Liga mit mindestens fünf Einsätzen. Am anderen Ende der Skala taucht dafür der bisher unglückliche Simon Rytz auf: Seine Werte (87% Fangquote, 3,83 Gegentore) sind weit entfernt von seinen Möglichkeiten. Nur Tim Guggisberg (Winterthur) weist schlechtere Statistiken auf.

Die Verletzten:
Man kann es drehen und wenden, wie man will. Die Ausfälle von Anthony Rouiller und von Stan Horansky wiegen schwer. Ihre spielerische Klasse fehlt der Mannschaft. Umso mehr, als die Oltner solche Absenzen nicht mehr mit ihrer Kadertiefe wettmachen können. Die Verletzungshexe beeinflusste auch die Performance des neuen Kanadiers Garry Nunn. Nachdem er schon einen Grossteil der Vorbereitung verpasste, fiel er kürzlich wieder für ein paar Spiele aus. Kein Wunder, ist der flinke Stürmer noch nicht in Schwung gekommen.

Die Zuschauer:
Nach fünf Heimspielen ist ein deutlicher Zuschauerrückgang feststellbar. Mit den GCK Lions und Zug Academy gab es zwei unattraktive Gegner, dafür mit Kloten und Langenthal aber auch zwei Publikumsmagnete, die jedoch nicht mehr als 3500 Zuschauer angelockt haben. Damit beträgt der Schnitt bisher 2661 pro EHCO-Heimspiel. Im Vorjahr waren es 3308. Das entspricht einem Rückgang von gut 20 Prozent.