
Individuelle Klasse setzt sich im Aargauer Volleyball-Cupfinal durch – mit Video
Sechs Hallen, 70 Teams, 700 bis 800 Volleyballer und Volleyballerinnen im Dauereinsatz – das ist die Finalissima. Traditionell geht sie im BZZ über die Bühne und lockt gegen 1000 Zuschauer an. «Der Anlass ist der Höhepunkt der regionalen Saison, hier wird der Volleyballsport so richtig gefeiert», sagt Regula Rügge. Als Indoor-Geschäftsstellenleiterin bei Swiss Volley Aargau ist sie an beiden Tagen verantwortlich für die komplexen Spielpläne. Am Samstag ermittelten die Nachwuchsteams die kantonalen Meister. Am Sonntag folgten Ligameister- und Barragepartien und als Höhepunkt die Aargauer Cupfinals. Hier winkte dem BTV Aarau die Aussicht auf einen Doppelsieg sprich sogar auf ein Doppeldouble. Sowohl die Frauen, wie auch die Männer standen als 2.-Liga-Meister fest und qualifizierten sich zudem fürs Cup-Endspiel.
Zu nervös
Doch die Männer zeigten gegen ihren während der Saison schon stärksten Gegner Windisch Nerven. Mehrmals wurde es eng, aber mit einer konzentrierten Leistung setzte sich Windisch in den entscheidenden Phasen durch. Vier Satzbälle wehrte Aarau im ersten Durchgang ab, ehe Windisch bei 26:24 jubelte. Nach spannenden Ballwechseln endete der zweite Abschnitt bei 23:25 aus Sicht des BTV. Eine 11:6-Führung konnte die Mannschaft von Trainer Rolf Heiniger nicht verwalten. Windisch wendete nach dem Ausgleich bei 13:13 das Blatt und spielte sich souverän zum 25:22 und zum achten Aargauer Cupsieg.
Besser erging es den Aarauer Frauen. Sie starteten mit einer Serviceserie gut in den Final gegen Volley Seetal. Dann aber macht sich Nervosität breit. Dies gab den Gegnerinnen, die als Underdog ins Endspiel stiegen, Auftrieb. Die Seetalerinnen hatten als einzige den BTV Aarau in der 2.-Liga-Meisterschaft bezwungen. Sollte dies der kampfstarken Equipe von Trainer Erich Wiedmer erneut gelingen? «Wir taten uns zu Beginn schwer mit der Favoritenrolle. Wir vergassen, welches unsere Aufgaben sind und zeigten ein Spiel, das mir nicht gefiel, weil es zu wenig flüssig war», musste BTV-Aarau-Coach Harald Gloor zugeben. Und so drehte Seetal den ersten Satz vom 18:20 noch und jubelte bei 25:23. Dann schaltete der BTV Aarau einen Gang höher. «Wir punkteten mit Serviceserien und profitierten von individueller Klasse und davon, dass wir gut organisiert waren, den Gegner lesen konnten und das Timing wieder stimmte», nannte Harald Gloor Gründe für die Steigerung, die zu den beiden 25:19-Satzgewinnen führte.
Doppelter Aufstieg möglich
Im vierten Durchgang machten – dank neun Zählern Vorsprung – die Stammspielerinnen den jüngeren BTV-Akteurinnen Platz. «Da wurde es noch mal eng, umso schöner ist es, dass es zum Sieg reichte», freute sich Captain Jasmin Hasler nach dem bei 26:24 verwerteten Matchball. Mit der Cup- und Aargauer-Meister-Medaille um den Hals blickte sie bereits nach vorne: «Der Cuptitel ist eine super Motivation für die Aufstiegsspiele zur 1. Liga.» Trainer Harald Gloor bezeichnete den Cupsieg als «eine lässige Sache für den ganzen Verein, als Dankeschön an die Fans und Sponsoren» und fügte mit einem Grinsen an: «Wir hoffen aber, dass es unser letzter war, denn wenn wir den Aufstieg in die 1. Liga schaffen, sind wir nächsten Jahr nicht mehr spielberechtigt im Aargauer Cup.» Um die Promotion in die nationale Liga kämpft der BTV Aarau nach Ostern. Die Frauen treffen auf Therwil und La Suze und die Männer auf Gelterkinden und Porrentruy. «Gefeiert wird erst danach», so Gloor.
Aargauer Cup. Finals. Frauen: BTV Aarau (2.) – Volley Seetal (2.) 3:1 (23:25, 25:19, 25:19, 26:24). – Männer: BTV Aarau (2.) – Windisch (2.) 0:3 (24:26, 23:25, 22:25). – Mixed: Los Unidos – Mutschellen 2:3.