
Internationale Olympiade der Köche: Luzerner Kochkunstteam im Wettkampffieber


Das Luzerner Kochkunstteam auf einen Blick
Marco Steiner, Küchenchef Gasthaus Thorenberg AG, Luzern; Marco Vicere, Küchenchef im Zentrum Senevita Pilatusblick, Ebikon; Sandro Kalkhi, Sous Chef im Betagtenzentrum Emmenfeld, Emmen.
Jonas Schrag, Diätkoch in Ausbildung am Kantonsspital Sursee; Alex Limbach, Demi Sous Chef im Restaurant Krone, Regensberg; Raphael Frei, Sous Chef im Delicatessa-Globus, Zürich; Carina Fuchs, Chef Patissier im Park Hotel Vitznau; Karin Steiner, Köchin der Stiftung für Schwerbehinderte Luzern, Rathausen;
Marcel Müller, Küchenchef im Heim Weiermatte, Menznau; Ladina Lüthi, Konditorin-Confiseurin bei der Bäckerei Meier, Oberburg; Nicole Lüthi, Lernende bei der Bäckerei Chrigubeck, Burgdorf; Angela Arnold, Konditorin-Confiseurin bei der Richemont-Fachschule, Luzern; Lukas Hess, Chef de Partie im Park Hotel Vitznau; Bernhard Hergert, Betriebsleiter-Stellvertreter im Restaurant Cinematte, Bern.
Heute startet in Stuttgart die internationale Olympiade der Köche, an der sich tausende Kochprofis in verschiedenen Disziplinen messen. Die Berufsolympiade findet alle vier Jahre statt. Sie ist eingebettet in eine der grössten Gastromessen Europas, die Intergastra in Stuttgart.
Besucher und Besucherinnen der Messe haben vom 14. bis 19. Februar die Möglichkeit, mehr als 2000 Köchen aus 70 Ländern der Erde beim Live-Kochen über die Schulter zu schauen, sie anzufeuern und die Gerichte später zu probieren. Parallel dazu findet eine Kochkunstausstellung statt, auch «kalte Show» genannt. An dieser kämpft das junge Kochkunstteam des «Cercle des Chefs de Cuisine Lucerne» (CCCL) ganz vorne mit.
Luzerner sind bereits Vizeweltmeister
2018 holte das Team bereits den Vizeweltmeistertitel an der Weltmeisterschaft in Luxemburg. «Unser Ziel ist es, in Stuttgart Gold in der Kategorie Regionalteams zu holen», sagt Teammanager Marco Steiner. Der 34-Jährige ist Küchenchef im Hotel Thorenberg in Littau. Zusammen mit seiner Frau Karin Steiner, die ebenfalls Teammitglied ist, hat er schon mehrfach erfolgreich an Kochwettbewerben teilgenommen.
Das Luzerner Kochkunstteam besteht aus 14 Personen (siehe Box), die in Restaurants, Hotels, Altersheimen, Spitälern oder Bäckereien arbeiten. Alle sind begeistert von ihrem Beruf und den Wettkämpfen und üben in jeder freien Minute. «Man investiert für Wettkämpfe hunderte von Stunden Freizeit», erklärt Steiner, «wir finden es cool, uns mit anderen zu messen und zu sehen, wo wir stehen.»
Für die Olympiade hat das Team seit Ende 2018 sieben Mal drei Tage geübt. Jeweils von Sonntag bis Dienstag trainierte das Team im Lokal Kochwerk in Littau, das mit einer Profiküche ausgerüstet ist und in dem auch Kochkurse stattfinden. In ihren Betrieben, wo sie arbeiten, feilten die Mannschaftsmitglieder in der Freizeit weiter an Details.
Die Regionalteams müssen an der Kochkunstausstellung Ideen für Gerichte kunstvoll präsentieren, kochen aber im Gegensatz zu anderen Teams nicht live. Die gelierten und perfekt angerichteten Ausstellungsstücke sind nicht essbar. Verlangt wird von den Teams ein 5-Gang-Menü, Fingerfood, eine Showplatte aus Fisch sowie Vorspeisen. Von den Patissiers erwartet man Ideen für hochwertige Desserts und Friandises (Gebäck). Was seine Mannschaft in Stuttgart in der sogenannten «kalten Show» präsentieren wird, will der Teamchef noch nicht im Detail verraten. «Die Konkurrenz liest mit», sagt Steiner. Man habe aber erfolgreiche Ideen aus Luxemburg neu interpretiert und weiterentwickelt. Das Team verwende selbstverständlich Schweizer Produkte. «Die internationale Jury legt Wert darauf, dass sich die Teams authentisch präsentieren.» Ein Schweizer Team, das zum Beispiel asiatisch kocht, wäre undenkbar. Das Luzerner Kochkunstteam hat seinen Wettkampftag am 18. Februar. In Stuttgart treten auch ein Berner Team, die Nationalmannschaften und Armeeköche an.