
Jahresgewinn freute fast alle

67 Stimmberechtigte haben am Dienstagabend an der Gemeindeversammlung Wikon teilgenommen. «Es ist die erste Versammlung des Gemeinderats in seiner neuen Formation», erklärte die neue Gemeindepräsidentin Michaela Tschuor (CVP). «Aus finanzpolitischer Sicht wird sie etwas anspruchsvoll.» Es ging denn vor allem um Abschlüsse, Kredite und die Bilanzneubewertung aufgrund des neuen kantonalen Finanzhaushaltsgesetzes mit dem Rechnungslegungsmodell HRMII.
Die wichtigste Zahl: Die Gemeinde hat 2018 mit einem Ertragsüberschuss (Gewinn) von 880’658 Franken abgeschlossen. Laut Gemeinderat Wolfgang Kunzelmann (SVP) eine «nicht zu erwartende Abweichung». Bei den Steuern schenkten laut dem Finanzvorsteher 1,069 Millionen Franken Mehreinnahmen von natürlichen und juristischen Personen ein. Ein Plus von 397’000 Franken resultierte auch bei den Sondersteuern (Erbschaften, Grundstückgewinnsteuern etc.). Einige Einfamilienhäuser wurden nach Todesfällen von den Erben verkauft. Auch konnte die Gemeinde im Sozialwesen Einsparungen erzielen, weil Fürsorgefälle weggezogen sind.
Es folgte eine scharfe Kritik aus der Versammlung: «Schöne Zahlen!», sagte Alex Arnold. Ob der Gemeinderat nicht besser budgetieren könne. Er fügte einen unflätigen Ausdruck hinzu. Michaela Tschuor dankte ihm diplomatisch und meinte, von einer Fehlbudgetierung könne keine Rede sein. Das Votum des Landwirts blieb der einzige laute Misston. Ein Bürger wollte wissen, wann das Siedlungsleitbild fertig sein werde. Die Antwort: Der Gemeinderat hat es genehmigt (Details im «Wigger Blättli»). An der nächsten Gemeindeversammlung soll das Leitbild vorgestellt werden.
Ja zu Anträgen des Gemeinderats
Die Anwesenden stimmten mit grosser Mehrheit allen Traktanden zu. Sie genehmigten den Jahres- und Massnahmenbericht 2018, die Verwaltungsrechnung 2018, ein neues Reglement für den Sozialfonds und den Bilanzanpassungsbericht. Für die Reparatur des undichten Dachs im Gemeindehaus stimmte die Versammlung Ausgaben von 150’000 Franken zu. Eigentlich hätten die Wikoner auch über zwei Sonderkredite abstimmen sollen. Für die Erweiterung der Regenwasserableitung in der Feldstrasse und ein Entwässerungs-Trennsystems waren 387’000 Franken zu bewilligen, für den Neubau einer Regenwasserableitung im Bereich Heimatweg/Juraweg weitere 366’000 Franken. Der Gemeinderat bat jedoch, beide Geschäfte zu verschieben. «Sie haben noch nicht die Reife erreicht mit allen finanziellen Auswirkungen», sagte Michaela Tschuor. Durch Kooperationen mit Werkeigentümern und Korporation könne das Ganze günstiger realisiert werden. 2020 soll primär das Geschäft Heimatweg neu budgetiert an die Gemeindeversammlung kommen. Die Wikoner stimmten dem Vorgehen zu.
In der Umfrage bat eine Wikonerin um Verbesserungen beim sanierten Waldspielplatz und fragte, ob man die umliegenden Gemeinden für Sponsoringbeiträge angefragt habe. Vier Gemeinden haben laut Gemeindepräsidentin abgesagt. Die Optimierung des Spielplatzes will die Gemeinde an die Hand nehmen. Zum Abschluss erklärte Tschuor, sie habe Freude am positiven Rechnungsabschluss. «Dieser ist nicht Wolfgang Kunzelmann allein zu verdanken», fügte sie hinzu. Auch der frühere Gemeinderat Markus Dietrich und ihr Vorgänger René Wiederkehr (beide FDP) hätten ihren Anteil daran geleistet.